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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Muttertag

Von Marion Kaufmann

Einmal im Jahr ist Muttertag,

da sag ich, was ich an dir hab,

den Rest der Zeit, so ist es nun

muss ich nun mal was andres tun.

Kürzer gehts kaum. Ich hätte natürlich auch einen längeren Text nehmen können, zum Beispiel ein Gedicht von Goethe, das mir gefiel, aber das war viel zu lang. Ich weiß nicht, wer diese vier Zeilen geschrieben hat, ich stelle mir vor, dass es vielleicht ein 17-jähriger Teenager war, der sich sicher sehr angestrengt hat, seine Gefühle schriftlich auszudrücken. Und man merkt ja, dass er -oder sie- erstens an den Muttertag gedacht hat, und zweitens ganz ehrlich zugab, dass er keine Zeit hatte.

Und gerade jetzt, in diesem Corona-Pandemie-Jahr, müsste man über die Mutter ein ganzes Buch schreiben. Mutter zu sein, ist nicht nur schön, sondern manchmal auch schwierig, und gerade in diesen letzten sieben Monaten war es bestimmt für viele besonders schwer. Und anstrengend. Nicht nur das ständige Zu- Hause-sein-müssen, mehr als 200 Tage lang, die ungewohnte Trennung von den Schulkameraden, das ständige Spielen mit den Kleinen, die „virtuellen“ Schularbeiten mit den Großen, die sogar auch für manche Eltern nicht leicht waren - diese total neue, ungewohnte Situation hat viele Kinder verdrossen, traurig und oftmals auch rebellisch gemacht und die mütterlichen Nerven strapaziert.

Das aber ist alles kein Grund, den Muttertag zu übergehen.

Auch wenn man auf Familienfeste verzichten muss, kann mit dem Telefon, dem Handy und dem Computer - und etwas Fantasie - der Mutter nahe kommen. Online, wie ja alles.

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