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Modell Argentinien

Time Magazine würdigt Pandemie-Maßnahmen

Elendsviertel Villa Azul.
Aktiver Staat: Mitarbeiter des Gesundheitswesens im Elendsviertel Villa Azul. (Foto: dpa)

Buenos Aires (AT/mc) - Internationale Anerkennung: Das renommierte US-amerikanische Time Magazine listete Argentinien unter den elf Ländern auf, die sich bei Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie besonders positiv hervortaten und als Modelle für andere Staaten dienen können.

Zur Begründung verwies das Magazin auf das schnelle Handeln der argentinischen Regierung. Am 7. März wurde in Argentinien der erste Corona-Tote registriert, und schon am 20. März verhängte Präsident Alberto Fernández im ganzen Land eine allgemeine Ausgangssperre. Positiv vermerkt wurde dabei auch, dass Regierung und Opposition dabei an einem Strang zogen. „Argentiniens Corona-Zahlen sind bemerkenswert, wenn man sie mit denen der Nachbarländer vergleicht“, kommentierte Time-Autor Ian Bremmer. Die Zustimmungsraten für die neue Regierung und ihre Corona-Politik lagen zeitweise bei 83 Prozent.

Die Nominierung Argentiniens sei besonders überraschend, bedenke man, dass dem Land in diesen Wochen zusätzlich ein erneuter Staatsbankrott drohe. Auch die staatliche Hilfestellung für die am meisten betroffenen Bevölkerungsschichten und Berufsgruppen wurde gewürdigt. Gleichwohl erhöhe sich durch die Politik des Gelddruckens die Gefahr, dass die Inflation weiter voranschreite. Gleichwohl überwiegt das Lob: „Das Ziel, die eigenen Bürger zu schützen, - wenngleich auf Kosten des Schuldendienstes und der Gefahr eines finanziellen Kollapses - war die beste der vorhandenen Möglichkeiten“, heißt es in der Analyse.

Unter den elf besten Ländern ordnete das Time Magazine auch Deutschland ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe schnell reagiert, die Bevölkerung habe die Kontaktsperren befolgt und die Krankenhäuser stellten sich schnell auf die Pandemie ein. Dadurch habe sich Deutschland positiv von vielen anderen Ländern Europas abgehoben, heißt es. Auf die Time-Liste brachten es des Weiteren auch: Taiwan, Singapur, Südkorea, Neuseeland, Australien, Kanada, Island, die Vereinigten Arabischen Emirate und Griechenland.

In Argentinien waren bis gestern Nachmittag 35.539 Infektionen und 913 Tote infolge des Virus zu beklagen. Die Tendenz ist deutlich steigend. 10.499 Personen sind von der Viruserkrankung genesen.

Während im Landesinneren bereits zahlreiche Lockerungen der Quarantäne eingeführt wurden, analysiert die Regierung derzeit, die Ausgangssperre für den Großraum noch einmal bis zum 12. Juli zu verlängern und gegebenenfalls wieder zu verschärfen. Dies berichten übereinstimmend hiesige Medien. Eine offizielle Bekanntmachung gab es dazu aber noch nicht.

Angedacht sind auch Einschränkungen beim abendlichen Joggen in Buenos Aires. Dies soll künftig nur noch nach DNI-Nummer möglich sein, abwechselnd nach geraden und ungeraden Nummern. Auch ist geplant, den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr weiter einzuschränken. So muss die Bewegungserlaubnis für Angehörige systemerhaltender Berufsgruppen neu heruntergeladen werden, wie die Zeitung „Clarín“ gestern berichtete.

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