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„Mit Stolz erfüllt“

Grußworte zum Jahrestag der Wiedervereinigung

Felipe Solá
Der argentinische Außenminister Felipe Solá bei seinem Grußwort. (Foto: YouTube)

Buenos Aires (AT/mc) - Zu den diesjährigen Highlights zum Tag der Deutschen Einheit zählte das Grußwort von Felipe Solá. Der argentinische Außenminister würdigte vor allem drei Aspekte, die 1989/90 zur Wiedervereinigung führten: Die Rebellion der Bürger gegen die SED-Diktatur, das starke Freiheitsbedürfnis, das dabei zum Ausdruck kam, sowie die Fähigkeit der politischen Führung in Westdeutschland, eine neues Deutschland zu denken. Dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl attestierte Solá eine „außergewöhnliche strategische Intelligenz“. Im Namen seiner Regierung übersandte Solá den Deutschen seine Bewunderung für das Erreichte sowie „geschwisterliche Grüße“.

Als Vorsitzender des Verbands der deutsch-argentinischen Vereinigungen (FAAG) erinnerte Rudolf Hepe an das Geschehen vor 30 Jahren. Damals sei nicht nur eine Mauer gefallen, sondern ein ganzes System. Den friedlichen Prozess, der im Einklang mit den einstigen Siegermächten zur Wiedervereinigung führte, bezeichnete Hepe als „wichtigstes historisches Ereignis des 20. Jahrhunderts“. Die deutschstämmige Gemeinschaft in Argentinien habe dies mit Stolz erfüllt.

Hepe ging in seiner Ansprache aber auch auf konkrete Nöte der Gegenwart ein. Angesichts der Corona-Krise könnten viele Vereine und Institutionen ihre traditionellen Veranstaltungen nicht durchführen und seien so in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Gegenseitige Hilfe sei vor diesem Hintergrund das Gebot der Stunde. Der FAAG-Vorsitzende brachte angesichts der aktuellen Corona-bedingten Beeinträchtigungen seine Hoffnung zum Ausdruck, dass im kommenden Jahr der Tag der Deutschen Einheit wieder „umso mehr“ gefeiert werden könne.

Auch der in Buenos Aires geborene und seit Jahren in Berlin wirkende Stardirigent Daniel Barenboim beteiligte sich mit einem Grußwort an dem virtuellen Festakt. Er bedauerte vor allem, dass er nicht wie in den Vorjahren zu einer Konzertreise in seine Geburtsstadt kommen konnte.

Dr. Marco Just Quiles, der Vorsitzende der Initiative #JungesNetzwerk, würdigte den Beitrag der deutsch-argentinischen Gemeinschaft zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien. Beide Länder teilten Werte wie Solidarität und Diversität, so Just Quiles. #JungesNetzwerk hatte gemeinsam mit der Botschaft und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) auch die einwöchige Veranstaltungsreihe „30 años unidos“ (30unidos.com) organisiert. Die Beiträge, die thematisch von politischen Debatten über deutsche Kochkunst bis zu dem Wettbewerb „Jugend debattiert“ reichen, sind derzeit auf dem YouTube-Kanal von #JungesNetzwerk einsehbar.

#JungesNetzwerk ist eine Initiative der Stiftung Verbundenheit, deren Vorsitzender Hartmut Koschyk sich ebenfalls in den Reigen der Grußworte einreihte. Neben Vertretern zahlreicher Institutionen und Vereinigungen kam dabei auch die Tageblatt-Redakteurin Catharina Deege zu Wort.

Der Chor der Goethe Schule intonierte die deutsche Nationalhymne, während die Schulen Bariloche, Cangallo, Gutenberg, Holmberg, Lanús, Temperley und Luis Siegel die argentinische zu Gehör brachten. Musikalisch ging es auch zum Abschluss zu. Zu hören war ein Konzert des West-Eastern Divan Orchestra, das unter Leitung von Daniel Barenboim die Große Fuge von Ludwig van Beethoven spielte.

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