Madrid (dpa) - Der legendäre kubanische Liedermacher und Sänger Pablo Milanés ist tot. Milanés starb am Dienstag im Alter von 79 Jahren in Madrid, wie die Agentur des Künstlers auf Instagram mitteilte. Der politisch und sozial stark engagierte Aktivist und Gründer der Musikrichtung „Nueva Trova“ war seit den 1960er Jahren einer der angesehensten Musik-Poeten im gesamten spanischsprachigen Raum. Die spanische Zeitung „El Mundo“ bezeichnete ihn im Nachruf als „Legende“. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez schrieb auf Twitter, Milanés habe „dem Leben und den Gefühlen einer ganzen Generation eine Stimme verliehen“.
Der am 24. Februar 1943 in Bayamo im Südosten Kubas geborene Milanés brachte mehr als 40 Platten heraus und wurde unter anderem mit zwei Latin Grammys ausgezeichnet. Zusammen mit dem 2005 verstorbenen Noel Nicola und Silvio Rodríguez (75) gründete er Mitte der 1960er die „Nueva Trova“. Diese verbindet kubanische und lateinamerikanische Musikrichtungen und kombinierte diese auch mit Blues, Jazz, Rock und Pop. Die Künstler der „Nueva Trova“ standen unter dem Eindruck der gesellschaftlichen und politischen Wechsel im Zuge der 1959 von Fidel Castro angeführten kubanischen Revolution. Ihre Texte waren daher zugleich poetisch und politisch.
Milanés gehörte in den ersten Jahren nach der Revolution zu den eifrigsten Unterstützern Castros. Er distanzierte sich aber bald vom Regime und wies immer wieder auf Missstände hin. Aber auch als Kritiker des „US-Imperialismus“ war er auf der Insel beliebt. Seit 2017 lebte er wegen der besseren medizinischen Versorgung in der spanischen Hauptstadt. Dort war er vor zehn Tagen wegen verschiedener Infektionen in ein Krankenhaus gebracht worden.
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