Messi statt Lewandowski
- Argentinisches Tageblatt
- 3 dic 2021
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Ballon d'Or geht zum siebten Mal an den Argentinier / Kritik

Paris (dpa/mc) - Natürlich Lionel Messi, wer sonst. Der argentinische Superstar erhielt am Montagabend in Paris den Ballon d'Or. Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski musste sich trotz einer Super-Saison bei der von der französischen Fachzeitung "France Football" durchgeführten Prestige-Wahl mit Platz zwei begnügen. Dass er als bester Torjäger geehrt wurde, war für den Polen nur ein schwacher Trost.
Messi, der im Sommer Argentinien erstmals seit 28 Jahren zum Gewinn der Copa America geführt hatte, erhielt den Goldenen Ball bereits zum siebten Mal in seiner Karriere und richtete aufmunternde Worte an seinen Rivalen: "Es ist eine Ehre, mit Dir hier zu sein. Du hast Rekorde gebrochen und hättest es auch verdient gehabt, den Ballon d'Or zu gewinnen."
Sky-Experte Lothar Matthäus reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung der Jury: "Ehrlich gesagt, verstehe ich nach dieser Wahl die Welt nicht mehr. Bei allem Respekt für Messi und die anderen großartigen, nominierten Spieler. Keiner hätte es so verdient gehabt wie Lewandowski."
FC Liverpool-Coach Jürgen Klopp erklärte: "Du kannst den Preis immer Lionel Messi geben. Für die Karriere, die er hat, für den Fußballer, der er ist. Aber wenn du ihn dieses Mal nicht Robert Lewandowski gibst, wird es für ihn schwierig, ihn überhaupt zu bekommen."
Englands Fußballlegende Gary Lineker sprach sich für eine nachträgliche Ehrung Lewandowskis für das Jahr 2020 aus. Im Vorjahr hatte Lewandowski mit dem FC Bayern München alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, die Wahl fiel wegen der Corona-Pandemie aber aus. "Ich denke, der Ballon d'Or 2020 sollte rückwirkend verliehen werden an Lewandowski. Er hat es verdient, ihn zu gewinnen. Er hat es verdient, einen zu haben."
Und auch Messi sagte Richtung Lewandowski: "Jeder weiß, dass du letztes Jahr der Gewinner warst. Ich finde, France Football sollte dir den Preis für 2020 noch geben. Du hast ihn verdient und solltest ihn auch zuhause haben."
Der Veranstalter zeigte sich dem Vorschlag gegenüber nicht ganz abgeneigt: "Was Messi gesagt hat, war nett und schlau. Ich denke, wir müssen die Entscheidungen nicht sehr schnell treffen. Wir können darüber nachdenken und sollten gleichzeitig die Geschichte des Ballon d’Or respektieren, die auf Wahlen basiert", so Pascal Ferré, den Chefredakteur von "France Football".
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