Marina Otero und Ensemble bei Theaterfestival in Zürich
Buenos Aires/Zürich (AT/cld) - „FUCK ME“ heißt das Tanzstück, welches an diesem Samstag, Sonntag und Montag als Teil des „Zürcher Theater Spektakel“ aufgeführt wird. Der Name ist provokant, genau wie es von der in Buenos Aires geborenen Tänzerin und Choreographin Marina Otero zu erwarten ist.
Das bereits im Rahmen des Festival Internacional de Buenos Aires (FIBA) 2020 uraufgeführte Werk nimmt den Zerfall des eigenen Körpers in den Blick. Nach einem Bandscheibenvorfall und mehreren Wochen im Krankenhaus bekam Otero, Regisseurin und Dramaturgin von „FUCK ME“, zu spüren, wie es ist, in einem veränderten Körper weiterzuleben. Gerade als Perfomerin war dieses Erlebnis für die Argentinierin äußerst einschneidend, sodass sie in dem autobiografischen Tanzstück diese Erfahrung verarbeitet. Otero sagt selbst: „Ich habe mir immer vorgestellt, dass ich im Mittelpunkt stehe, als Heldin, die sich an allem und jedem rächt. Aber mein Körper war nicht kräftig genug für einen solchen Kampf. Heute überlasse ich meinen Platz den Darstellern. Ich werde zusehen, wie sie ihren Körper für meine narzisstische Sache zur Verfügung stellen.“
Es ist allerdings nicht ihre erste Regiearbeit. Bereits „200 golpes de jamón serrano“, welches im Jahr 2017 Premiere feierte, erlangte unter ihrer Führung großen Erfolg. Sie spielte dort zusammen mit Schauspielgröße Gustavo Garzón und war als Dramaturgin und Regisseurin tätig.
In „FUCK ME“ bleibt sie der Bühne jedoch trotz ihrer verschlechterten körperlichen Verfassung nicht fern. Als einzige Frau ist sie mit den Tänzern Augusto Chiappe, Cristian Vega, Fred Raposo, Juan Francisco López Bubica sowie Miguel Valdivieso in Aktion zu sehen. Das Stück ist ein vielseitiges, feministisches Werk mit viel Text, Videoprojektionen und nackter Haut. Die Sonntagsaufführung wird in Gebärdensprache übersetzt, Karten sind auf der Website www.theaterspektakel.ch zu erwerben.
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