Von Marion Kaufmann
Leider gehöre ich nicht zum Hofstaat des Präsidenten und deshalb konnte ich ihn nicht auf seiner Exkursion zum Klimagipfel begleiten. Ich hätte dann mit Genuss darüber berichtet, wo ich doch so gerne reise…
Angefangen mit dem herrlichen Charterflug, mit so vielen, in unserem Leben und unserer Gesundheit maβgebenden Personen, unter denen ich versucht hätte, Fabiolas Friseuse, ihre Modistin und die Kosmetologin zu finden, aber das Flugzeug war so voll, dass es mir nicht gelungen wäre.
Dann, in Rom und in Glasgow das sekundenlange Zusammenstehen mit anderen Persönlichkeiten, Unser Präsi hatte gerade genug Zeit um Mister Biden “hola” zu sagen, was der Übersetzer wohl mit “hi” übertrug. Die Kollegen schrieben dann vom “Treffen”. Das war natürlich ein bitterer Tropfen für den Präsi, vielleicht hatte er insgeheim mit einer Einladung nach Washington gerechnet. Na ja, schon Doris Day hat es gesungen: “Qué será, será”. Auch dass der Papst keine Zeit für ihn hatte, war für den Präsi nicht erfreulich.
Wie es bei solchen Gipfeln üblich ist, gab es auch dort zwischen Klimadebatten und Investitionen auch Programme für die Ersten Damen. Da wäre ich natürlich dabei gewesen, Allerdings hätte ich dann unsere First Lady vermisst. Sie bliebe auf ihrem Zimmer, das man dort Suite nennt, denn sie müsse ruhen, hieβ es, weil sie schwanger ist. Ruhen? Das hätte sie doch viel billiger zu Hause gehabt, rechnete ich mir aus. Auch der Präsi hätte erheblich sparen können, wenn er für die Reise ein einheimisches Linienflugzeug genommen hätte, statt den Charter. Ist nicht sogar die Königin der Niederlande einst mit einem ganz gewöhnlichen KLM-Flieger nach Buenos Aires gekommen?
Und noch etwas wäre mir dort aufgefallen: Dass unser Präsi in seinen Reden ständig von seinem Vorgänger gesprochen hat. Das hätten auch seine Kollegen gemerkt. Das erinnert mich an frühere Zeiten, wenn ich zum Tee eingeladen war, und eine der Damen immerzu von ihrer Köchin geredet hat.
Comentarios