Von Marion Kaufmann
Viele von uns, die ihre Kindheit in Deutschland verbracht haben, erinnern sich vielleicht an den Wunschzettel, den wir, als sich Weihnachten näherte, unseren Eltern – heimlich oder ganz offiziell – zukommen ließen. Da stand alles drauf, vom Fahrrad bis zum Füller, von der elektrischen Eisenbahn bis zum Klavierunterricht ...
Heute, im Dezember 22, sähe mein Wunschzettel anders aus: Ich wünschte mir einen Mann – ich meine damit einen Mann wie den Trainer Lionel Scaloni –, der sich mit den richtigen Leuten umgibt;; der zuhören kann; der weiß, wie weit er gehen kann und klar erkennt, an wen er die Kontrolle abgeben muss, der aber eventuell wieder übernehmen würde.
Der als Trainer erreichen konnte; dass sein Starspieler verstand, wie seine Mannschaft spielen musste (ja, denn hier geht es nicht nur um Fußball). Von dem anfänglich nichts erwartet wurde und von dem man jetzt sagt: „Er weiß, wie man ein Spiel vorbereitet“, und: „Er überlässt nichts dem Zufall“. Oder: „Er bespricht jedes Detail mit dem Spieler, und nachher geht alles wie geplant.“
Vielleicht kann man auch hinzufügen, dass er jeden Spieler nur aufgrund seines Talents und seiner Anpassung am Zusammenspiel gewählt hat. Ja, aber wo gibt es solch einen Mann? Mir fällt nur ein Name ein, aber dieser Mann ist schon lange tot: Nelson Mandela. Nach 27 Jahren Gefängnis wurde er freigelassen. Doch er begann sein neues Leben ohne Hass oder Rachedurst, er wollte den Frieden für sein Volk und es ist ihm gelungen.
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