Berlin (dpa) - Das Goethe-Institut will sich bei der Vorbereitung von internationalen Fachkräften für Deutschland weltweit stärker engagieren. „Der Fachkräftemangel in Deutschland wird sichtbar“, sagte der Generalsekretär des Instituts, Johannes Ebert, am Dienstag in Berlin. Studien zufolge müssten jährlich etwa 400.000 Fachkräfte nach Deutschland kommen, um hiesige Standards zu halten. „Deutschland steht in Konkurrenz zu anderen Ländern“, sagte Ebert. „Bei der Willkommenskultur gibt es durchaus noch Luft nach oben.“ Der Schlüssel für einen Erfolg in Deutschland sei gute Vorbereitung auf Sprache und Gesellschaft. Das Institut will dafür die sogenannte Vorintegration intensivieren.
Carola Lentz, Präsidentin des kulturellen Aushängeschilds Deutschlands, wandte sich gegen eine Instrumentalisierung von Kulturpolitik. Für das Goethe-Institut könne es „nicht um eine eng gefasste Soft-Power-Politik gehen, nicht um einseitiges Werben für Deutschland oder das einfache kulturelle Übersetzen deutscher Interessen“. Die Welt warte nicht darauf, belehrt zu werden. „Freunde für unser Land gewinnen wir durch Eintreten für unsere gemeinsamen Werte von Demokratie und Offenheit, vor allem aber auch durch Respekt für Vielfalt, durch interessiertes, engagiertes Zuhören und durch die vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnern“, sagte Lentz.
Das Goethe-Institut ist für weltweite Kulturarbeit zuständig. Mit 158 Instituten in 98 Ländern fördert es Deutschkenntnisse im Ausland, knüpft internationale kulturelle Kontakte und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild.
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