Düstere Prognose für die USA
Washington (dpa) - Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 800.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit ist die Zahl der Todesopfer innerhalb von zweieinhalb Wochen, vom 5. bis 22. August (Samstag), um 100.000 angestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg im gleichen Zeitraum von 18,5 Millionen auf 23 Millionen - eine Zunahme um gut 24 Prozent, die zeigt, dass sich die Pandemie in einigen Ländern weiter rasch ausbreitet.
Weltweit entfallen die meisten Infektionen und Todesfälle auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Dort gibt es Johns Hopkins zufolge bislang fast 5,7 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und rund 176.000 Todesfälle. An zweiter Stelle steht Brasilien mit 3,6 Millionen Infektionen und rund 114.000 Todesfällen. An dritter Stelle kommt Mexiko mit 60.000 Toten, gefolgt von fast 57.000 in Indien. In dem Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern wurde am Wochenende auch die Schwelle von drei Millionen bestätigten Infektionen überschritten.
Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern und in Peru höher als in den USA. In Brasilien und in den USA starben der Johns Hopkins-Uni zufolge jeweils rund 54 Menschen pro 100.000 Einwohner. In Peru liegt dieser Wert jedoch bei 84, in Großbritannien bei 62, in Italien bei 59 und in Schweden bei 57 - in Deutschland liegt der Wert seit langem unverändert bei 11. Ein Vergleich der Länder wird aber dadurch erschwert, dass die Teststrategie und die Zahl der durchgeführten Test in einzelnen Ländern teils sehr unterschiedlich ist.
In den USA ist die Pandemie weiterhin auf dem Vormarsch. Zuletzt wurden dort durchschnittlich pro Tag rund 45.000 Neuinfektionen gemeldet. Einem weithin beachteten Modell zufolge sind in den USA bis Anfang Dezember insgesamt 310.000 Corona-Todesfälle zu befürchten, rund 15.000 mehr als noch vor zwei Wochen angenommen. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 240.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher. Für Brasilien befürchten die Forscher bis Dezember 204.000 Tote.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Experten gehen in jedem Fall von einer höheren Dunkelziffer aus.
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