„Mord unter Misteln“
Der Weihnachts-„Tatort“
München (dpa/ka) - Wer an traditionelle Krimis denkt, die das Genre in ihrem jeweiligen Land geprägt haben, der kommt in England an Agatha Christie nicht vorbei und in Deutschland nicht am „Tatort“. In einer ganz speziellen Feiertagsfolge aus München verschmelzen diese beiden Klassiker zu einer kuriosen, aber durchaus unterhaltsamen Mischung. Denn Assistent Kalli (Ferdinand Hofer) hat die halbe Belegschaft inklusive Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) zum vorweihnachtlichen Beisammensein eingeladen. Dass es sich dabei um ein Krimi-Dinner handelt, erfahren die Kommissare erst, als sie schon da sind und es somit zu spät ist.
Und so müssen sie es sich wohl oder übel gefallen lassen, ins England des Jahres 1922 katapultiert zu werden und sich dort mit einer der wohl klischeehaftesten aller englischen Krimi-Fragen auseinanderzusetzen: Wer hat den Butler getötet? Denn der Film zeigt das Krimi-Spiel nicht etwa in der Realität, in der alle Beteiligten in Kallis Wohnung am Esstisch sitzen, sondern er lässt Charaktere und Zuschauer wirklich eintauchen in das gespielte Szenario des vorweihnachtlich geschmückten, englischen Herrenhauses von Lady Mona Bantam (hervorragend unterhaltsam: Sunnyi Melles). Das ist - vor allem durch den immer wieder hergestellten Kontrast zur schnöden Münchner Realität - durchaus unterhaltsam und dabei trotzdem spannend. Download dieses etwas kuriosen englisch-bayerischen „Tatorts“ auf www.ardmediathek.de.
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