„Weihnachtsschnitzel“ - Konsumkritische Komödie
Berlin (dpa/ka) - Plötzlich hat der Weihnachtsmann eine Pistole in der Hand. So geht es los in der ARD-Komödie „Das Weihnachtsschnitzel“. Es ist der fünfte Film aus der „Schnitzel“-Reihe, die seit zwölf Jahren im Ersten läuft. Es weihnachtet gar sehr - deutlich zu viel für Günther (Armin Rohde). Er lebt allein und betreibt mit seinem Freund Wolfgang (Ludger Pistor) eine Schnitzelbude in der Dortmunder Innenstadt. Die müssen sie nun aber aufgeben. Die Miete ist zu hoch, der Umsatz zu gering - und wirklich Lust haben die beiden älteren Herren auch nicht mehr. Doch bevor Günther allein nach Kanada auswandern kann (ohne Rückflugticket), steht plötzlich der Weihnachtsmann im Geschäft, mit einer Pistole in der Hand, und kann unerkannt entkommen - mitsamt den Tageseinnahmen. Also verdingen sich die beiden erstmal bei einer Agentur als Weihnachtsmänner, auch um den Täter zu finden. Ihre Recherchen im eher hinderlichen Kostüm führen sie zunächst ins Kaufhaus, dann in ein Krankenhaus - und auf eine völlig falsche Fährte.
Regisseur Wolfgang Murnberger (62, „Schönes Schlamassel“) hat eine unterhaltsame, wendungsreiche und nachdenklich stimmende Komödie inszeniert, die in der zweiten Hälfte so richtig in Fahrt kommt und gerade für Weihnachtsmuffel durchaus interessant sein könnte. Die beiden Hauptdarsteller sind bestens aufgelegt: Ludger Pistor (63, „Balko Teneriffa“) glänzt als korrekter Verkäufer, der viel Wert auf Etikette und Stil legt. Armin Rohde (67, „Der gute Bulle“) wiederum gibt mit viel Empathie einen zutiefst einsamen Mann, dem das große Fest der Liebe so ziemlich gegen den Strich geht. Tatsächlich spielen die beiden Darsteller hier zwei Weihnachtsmänner mit ganz viel Humor und einer gehörigen Prise von Konsumkritik. Download auf www.ardmediathek.de.
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