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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Massa sprach in Houston mit Erdölunternehmern


Am Freitag der Vorwoche begab sich Wirtschaftsminister Sergio Massa in Begleitung seines Beraters für internationale Angelegenheiten, Gustavo Martínez Pandiani, und der Energieskeretärin Flavia Royón, nach Houston, wobei sich dann der Präsident von YPF, Pablo González, und der von Enarsa, Agustín Gerez, per Zoom auch am Gespräch beteiligten, das sie mit Vertretern der Erdölunternehmen Chevron, Exxon, Shell, Total, Axion, Tenaris und Equinor führten, die im Baker Institut der Rice University stattfand. Es war eine Konferenz von sehr hohem Niveau, der Massa besondere Bedeutung beigemessen hat, etwa wie seinerzeit Alfonsín, der auch in Houston sein neues Erdölprogramm vorstellte. Houston hat für die US-Erdölwirtschaft eine symbolische Bedeutung.

Massa äußerte die Absicht, gesetzliche Grundlagen zu schaffen, um hohe Investitionen zur Ausbeutung von Erdöl und Gas in Vaca Muerta anzuziehen. Er bezog sich dabei auf den Fall der Firma Chevron, die im Jahr 2013 (Regierung von Cristina Kirchner) einen Vertrag mit YPF abgeschlossen hatte, um die Erdöl- und Gasförderung in Vaca Muerta zu fördern, Chevron verpflichtete sich dabei u$s 1,2 Mrd. in 100 Bohrungen zu investieren, erhielt auch die Genehmigung, Gewinn ab einer bestimmten Produktion zu überweisen. Das Dekret, das damals nicht veröffentlicht wurde, wurde dann unter der Macri-Regierung laut Massa außer Kraft gesetzt. Massa erklärte nicht, wie der Fall weiterging, nachdem Chevron weiter Erdöl und Gas förderte. Der Minister wollte offensichtlich nur klarmachen, in welche Richtung er gehen werde. Dass Cristina damals das Dekret unterzeichnet hat, deutet darauf hin, dass sie auch jetzt nicht gegen eine Verallgemeinerung eines Systems dieser Art opponieren wird.

Massa sprach von einer Strategie auf drei Ebenen. Einmal geht es um die fünfte Runde des Planes GasAr, der sich auf zusätzliche Gasförderung bezieht, dann auf ein Gesetz, um die Entwicklung von Flüssiggas und Erzeugung3 von Wasserstoff zu fördern, sodass die Unternehmen langfristige legale Stabilität erhalten, und schließlich um eine neue Aufnahme des sogenannten Chevron-Dekretes.

Beiläufig erklärte der Leiter des Energieprogrammes der Universität Rice, Francisco Monaldi, dass die internationale Lage bezüglich Erdöl und Gas günstig für Argentinien sei, und Argentinien der einzige Ort sei, der sich in den USA im Blickfeld der Entwicklung von “shale Oil” befinde. In der Tat ist das nicht konventionelle Lager von Vaca Muerta das zweitgrößte der Welt, nach den Vereinigten Staaten.

Minister Massa setzt voll auf die Förderung von Erdöl und Gas in Vaca Muerta, als wesentlicher Teil der Überwindung der schwierigen Lage, in der sich das Land befindet. Er dürfte auch davon ausgehen, dass Erdölunternehmen gewohnt sind, in Ländern tätig zu sein, die eine schwache Rechtsordnung haben, so dass sie auch im Fall von Argentinien weniger Bedenken als andere Unternehmen haben.

Es ist besonders wichtig, dass Massa für diese neue Erdölpolitik die volle Unterstützung der Opposition erhält. Denn die Unternehmen rechnen gewiss damit, dass diese im Dezember 2023 die Regierung übernimmt. Die neue Erdölpolitik, die langfristig eingehalten werden muss, muss eine Staatspolitik sein, die nicht von Wahlen und Programmen der einzelnen Parteien abhängt. In diesem Sinn sollte sich Massa bemühen, Frieden mit der Opposition herzustellen und den Präsidenten und die Vizepräsidenten überzeugen, dass sie aufhören, die Opposition für alle möglichen Übel verantwortlich zu machen.

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