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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Magie und Leidenschaft

Isabel Allende ist 80

Allende
Die chilenische Schriftstellerin feierte am 2. August einen runden Geburtstag. (Foto: dpa)

Berlin (dpa/cld) - In ihrem erfolgreichsten Roman „Das Geisterhaus“ spielen Geisterglaube und Magie eine überragende Rolle. Ganz frei davon ist Isabel Allende auch in ihrem Alltag nicht. Jedenfalls ist für sie der 8. Januar bis heute ein magischer Tag. Am 8. Januar 1981 formulierte sie die ersten Worte ihres späteren Bestsellers. Zunächst war es nicht mehr als ein Brief, in dem sie sich von ihrem sterbenden Großvater verabschiedete. Nach und nach entwickelte sich daraus eine voluminöse Familiengeschichte, die der Beginn einer einzigartigen Schriftstellerinnenkarriere werden sollte.

Ihr aktueller Roman „Violeta“ ist bereits am 24. Januar 2022 in Argentinien erschienen - auf Spanisch. In Deutschland kam das Buch kurz vor dem 80. Geburtstag der Schriftstellerin raus, den sie am 2. August feierte. In diesem Werk wie in so vielen anderen ihrer weit über 20 Bücher verarbeitet Isabel Allende Teile ihrer außergewöhnlichen Familiengeschichte. In dem Fall ist es die Biografie ihrer geliebten Mutter Panchita, mit der sie bis zu deren Tod 2018 eine innigliche Korrespondenz führte. Der Roman umspannt ein ganzes Jahrhundert, eingefasst von zwei Pandemien.

Die Schauplätze sind vor allem Chile und die USA, die beiden prägenden Länder der 1942 in Peru geborenen Autorin. Leidenschaftliche, durchaus widersprüchliche Frauen, die sich in einer Machowelt behaupten müssen, sind das Kennzeichen der bekennenden Feministin Allende. Prägend für die aus einer Diplomatenfamilie stammende Chilenin, die in verschiedenen Ländern aufwuchs, war ihre Zeit als junge Redakteurin bei „Paula“, der einzigen feministischen Zeitung Chiles.

Diese fruchtbare Periode endete mit dem gewaltsamen Sturz und Tod des Präsidenten Salvador Allende, eines Cousins ihres Vaters, und dem Beginn der Militärdiktatur 1973. Zwei Jahre nach dem Militärputsch ging Isabel Allende - wie die meisten Mitglieder ihrer weit verzweigten Familie - mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern ins Exil.

In Venezuela entstanden ihre ersten drei Romane „Das Geisterhaus“, „Von Liebe und Schatten“ sowie „Eva Luna“. 1988 heiratete Isabel Allende in zweiter Ehe den amerikanischen Romancier und Rechtsanwalt William C. Gordon und lebt seitdem in Kalifornien. Mit einer Gesamtauflage von ca. 70 Millionen Exemplaren gilt sie als die erfolgreichste spanischsprachige Autorin der Gegenwart. Und natürlich wird sie weiter schreiben. Der nächste 8. Januar wartet schon.


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