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Macri in Europa

Reise des Ex-Staatschefs löst Kontroverse aus

Macri
Mauricio Macri während seiner Reise nach Europa. (Foto: Youtube)

Buenos Aires (AT/mc) - Für kontroverse Diskussionen hat die jüngste Reise von Mauricio Macri nach Europa gesorgt. Der ehemalige Staatspräsident flog vor wenigen Tagen mit seiner Frau Juliana Awada und der gemeinsamen Tochter Antonia mit Air France von Buenos Aires nach Paris.

Anlass ist die Amtseinführung Macris als geschäftsführender Präsident der FIFA-Stiftung, weshalb er in gut einer Woche in Zürich erwartet wird. Da die Schweiz jedoch fordert, dass Einreisende zuvor bereits seit mindestens 14 Tagen in Europa gewesen sein müssen, legt Macri zunächst einen zweiwöchigen Zwischenstopp in Frankreich ein.

Möglich ist die Reise, da Macri und seine Angehörigen auch europäische Staatsangehörigkeiten besitzen, wie hiesige Medien übereinstimmend berichten. Für Reisende aus Corona-Risikogebieten ohne EU-Staatsbürgerschaft ist die Einreise in die Europäische Union derzeit sonst nicht möglich. Diejenigen Argentinier, die lediglich den argentinischen Pass und auch keinen Wohnsitz in der EU haben, kommen also nicht rein.

Der Ex-Präsident, der über eine italienische Staatsbürgerschaft verfügt, verbrachte die erste Nacht im Nobelhotel „La Reserve Paris“, um dann in einem Appartement von Freunden in der französischen Hauptstadt unterzukommen. Gegenüber dem Internetportal „Infobae“ erklärte er: „Ich bin gerade in einer Gesellschaft angekommen, wo man in Freiheit und mit Verantwortungsbewusstsein lebt. Hier mache ich die europäische Quarantäne, ehe ich dann zum Arbeiten nach Zürich weiterreisen kann.“

In Paris gab es am Montag eine Demonstration von dort lebenden Argentiniern gegen den Besuch des Ex-Präsidenten. Sie kritisierten die „Luxus-Prahlerei“ Macris vor dem Hintergrund der „schwierigen ökonomischen Situation“, die das argentinische Volk derzeit durchleide.

Mittlerweile ist Macri mit seiner Familie an die Côte d‘Azur weitergereist, ehe es dann nach Ablauf der 14-tägigen Frist in die Eidgenossenschaft geht.

Kritik an Macri Reisetätigkeit war aus dem argentinischen Außenministerium zu vernehmen. Dessen Kabinettschf Guillermo Justo Chaves sagte: „Es ist keine legale Frage, sondern es geht um Ethik und Verantwortung.“ Es gebe zwar kein Hindernis, das Land zu verlassen. Doch tue Macri dies, während dem Volk die große Anstrengung auferlegt werde, zu Hause zu bleiben, um seine Gesundheit zu schützen. Das Signal, was von Macris Reise ausgehe, sei: ‚Ich kann mich frei bewegen, und die anderen interessieren mich nicht‘, brachte Chaves gegenüber dem Radiosender „FM Cielo“ seine Einschätzung auf den Punkt. Ein ehemaliger Staatspräsident müsse sich stattdessen verantwortungsbewusster verhalten, meinte der Kabinettschef im Außenministerium.

Verständnis äußerte hingegen Macris ehemaliger Bildungsminister und heutiger Senator, Esteban Bullrich: „Macri ist ein ehemaliger Funktionsträger, und er kann reisen. So hat er es gemacht, weil er seinen Aufgaben bei der FIFA-Stiftung nachkommen will.“

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