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Lugner noch allein zu Haus

Mit 90 will er keine Fernbeziehung

Von Matthias Röder

Er hat einen vollen Terminkalender - und zwar nicht nur abends als Gesellschaftslöwe. Richard Lugner will auch mit 90 noch 40 bis 50 Stunden in der Woche arbeiten. Und er sucht das finale private Glück.

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Der österreichische Gesellschaftslöwe Richard "Mörtel" Lugner steht neben einem Porträt in seinem Büro. (Foto: dpa)

Wien - Ein Gala-Dinner, eine Zirkus-Premiere, eine Champagner-Feier, im Bierzelt auf dem Oktoberfest - wenn Richard "Mörtel" Lugner auf die vergangenen Tage schaut, lautet seine Bilanz: "Ich war nur ganz selten zu Hause." Der österreichische Gesellschaftslöwe, bekannt vor allem durch seine Besuche des Wiener Opernballs in prominenter Hollywood-Begleitung, wirkt rund um seinen 90. Geburtstag (11. Oktober) aufgeräumt und frisch. Diese Kondition brauchte er auch für den Festtag. Zu dem hatte er rund 200 Gäste in den Zeremoniensaal der Wiener Hofburg geladen. "Die Tierchen sind auch alle eingeladen", sagt er mit Blick auf seine teils langjährigen Begleiterinnen, denen er - nicht gerade zeitgemäß - Spitznamen wie Mausi, Bambi, Wildsau, Katzi, Goldfisch, Kolibri, Käfer und Spatzi gegeben hat.

Das Frauen-Thema ist für ihn längst nicht abgehakt. Er sei zurzeit solo, aber sehne sich nach Anlehnung, sagt Lugner der Deutschen Presse-Agentur. Mindestens 40 Jahre alt, ein bisschen älter wäre noch besser - und aus dem Großraum Wien soll sie sein. "Ich will keine Fernbeziehung." Aus den früheren Verbindungen hat er nach seinen Worten gelernt. "Ich glaube, ich muss mich ein bisserl mehr kümmern." Wie auch immer: Lugner scheint für viele Damen - auch unter 40 Jahren - attraktiv. Er bekomme viele Mails mit Angeboten, erzählt er. Aber zunächst einmal warte er auf die Magie des Augenblicks und habe sich Ausgeh-Abende ohne Begleitung arrangiert. "Sonst spricht mich keine an." Er selbst, der bisher fünf Mal verheiratet war, sei ohnehin kein Draufgänger.

Keinerlei Berührungsangst kennt Lugner im Umgang mit Medien. Wenig lässt der gelernte Baumeister unversucht, um in die Schlagzeilen zu kommen. Bei seiner jüngsten Reise nach Paris und Marokko für einen österreichischen Privatsender ("Lugner im Orient") und in Begleitung diverser Damen erzählte er ungeniert von seinen WC-Problemen. "Ich wurde gleich fünf Mal bei meinem Geschäft gestört", erinnerte er sich gegenüber der Zeitung "heute" an eine nicht verschließbare Toilettentür auf dem Pariser Flughafen. Er wird nicht zu Unrecht auch als Reality-TV-Star beschrieben: Zwölf Staffeln lang wurde sein mehr oder weniger glamouröses Leben in "Die Lugners" beim Sender ATV ausgeleuchtet.

Das alles hat durchaus Methode. Jede Schlagzeile, jede Sendeminute bewirbt sein Einkaufszentrum in Wien, die "Lugner-City" mit ihren rund 120 Geschäften und Lokalen. "Es ist vielleicht das einzige Zentrum, das den Namen seines Gründers trägt", meint der Vater von vier Kindern. Die Geschäfte gingen gut, umso mehr ein Grund, an seinem Geburtstag auch 32 Jahre "Lugner-City" zu feiern. Das Einkaufszentrum wird von seiner Familien-Privatstiftung verwaltet. Das Kino mit seinen elf Sälen, das ganz ihm gehöre, sei leider wenig erfolgreich. "Das läuft katastrophal. Damit habe ich noch nie Geld verdient", so Lugner. An seinem Arbeitspensum kann es nicht liegen. Auf Anraten des Arztes komme er nun um zehn Uhr statt um neun Uhr ins Büro. "Es werden trotzdem jede Woche 40 bis 50 Stunden."

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Der Geschäftsmann Richard Lugner umarmt seine Begleitung Andrea auf dem Balkon des Käferzelts beim Start des 187. Münchner Oktoberfests. (Foto: dpa)

Nach zwei Jahren, in denen der Opernball wegen Corona abgesagt wurde, sind die Aussichten für Lugner auf die nächste Ausgabe am 16. Februar 2023 umso erfreulicher. "Ich habe bereits eine Loge reserviert. Nicht mehr im 2. Rang, sondern weiter unten - näher an der Tanzfläche." Wer ihn begleiten wird, entscheidet sich in diesen Tagen. Er bekomme von seiner Agentur eine Vorschlagsliste mit sieben Damen. Zusammen mit seiner Tochter Jacqueline ("Sie liest die Hochglanz-Magazine") werde er dann entscheiden, wer ihn zu Österreichs gesellschaftlichem Top-Event im nächsten Jahr begleite. Zuletzt war 2020 die italienische Schauspielerin Ornella Muti an seiner Seite - nach Stars wie Brooke Shields, Elle Macpherson oder Pamela Anderson.

Dass er im hohen Alter gut in Form ist, hat Lugner nach eigenen Worten mindestens zwei Rezepten zu verdanken. "Man soll positiv und fröhlich sein." Und: "Ich unterhalte mich nicht über Krankheiten." (dpa)


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