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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Liebhaber-Auto

50 Jahre Ford Granada

Ford Granada
Luxus der 1970er Jahre: In der Topversion GLX des Taunus-Nachfolgers zeigt sich ein schniekes Kunstlederdach. (Foto: dpa)

Köln (dpa/tmn) - „Eine Fahrt, die früher mal ein wochenlanges Abenteuer für Unerschrockene war, ist plötzlich ein unproblematischer Zweitages-Trip“, konstatierten Ford-Manager 1972 auf dem Genfer Autosalon. Praktischerweise enthüllten sie dazu das passende Auto, das für solche Reisen tauglich wäre. Bühne frei und Vorhang auf für den neuen Ford Granada. Das neue Modell wurde mit einem gewaltigen Budget von 500 Millionen D-Mark im Doppel mit dem Consul entwickelt. Dieser war technisch identisch, aber etwas weniger prestigeträchtig positioniert - und am Ende eher erfolglos. So löste vor 50 Jahren der Granada die Familie 17 M, 20 M und 26 M ab.


Reiselimousine

Er wollte all jene Autofahrer ansprechen, „die im Urlaub und auf Geschäftsreisen regelmäßig größere Entfernungen zurücklegen“ und deshalb Autos verlangen, „die komfortabel, nicht ermüdend und gut ausgestattet sind und mit denen man mühelos 1000 Kilometer an einem Tag zurücklegen kann“, sprach die PR von Ford seinerzeit. Diesen Anspruch hatte Ford so gründlich umgesetzt, dass der Granada in Fahrberichten nach der Premiere nicht mit Opel und Co verglichen wurde, sondern mit Mercedes und BMW. Und zumindest beim Geräuschkomfort hatte sich Ford selbst ohne falsche Bescheidenheit mit Rolls-Royce verglichen.


Sechs-Appeal

Was den Granada aber wirklich zum Aufsteiger adelte, waren seine Sechszylinder. Zwar gab es das Flaggschiff von Ford auch mit nüchternen Vierzylindern und die Modellpalette hat damals mit 1,7 Litern Hubraum und 48 kW/65 PS begonnen. „Doch wer Granada sagt, der meint eigentlich den 3.0 mit seinem 110 kW/150 PS starken V6“, sagt Frank Wilke vom Marktbeobachter Classic Analytics. „Mit bis zu 184 km/h hat der den Granada vollends in eine andere Liga katapultiert.“ Außer beim Preis natürlich. Denn der begann bei 11.995 D-Mark. Damit lag er zwischen 25 und 50 Prozent unter der noblen Konkurrenz, was den großen Ford zur Wahl der Vernunft machte. „Wer Granada fährt, hat es zu etwas im Leben gebracht. Er beweist außerdem, dass die Relation zwischen Kaufpreis und Gegenwert eine Überlegung wert war“, schrieben ihm die Tester damals ins Stammbuch. Diese Rechnung ging offenbar auf: Schon im ersten Jahr verkaufte Ford über 100.000 Consul und Granada. Bis zum Generationswechsel nach fünf Jahren waren es über 700.000 Exemplare. Und als 1985 der Scorpio an seine Stelle trat, standen mehr als 1,6 Millionen Auslieferungen in den Büchern, sagt Ford-Sprecher Hartwig Petersen.


Filmstar

Auch Film und Fernsehen griffen auf den Granada zurück. So war er Anfang der 1980er Jahre in der ARD-Vorabendserie „Der Fahnder“ zu sehen. Und selbst der bis dato unkonventionellste „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski jagte im großen Kölner durch Duisburg bevor er auf Citroën CX setzte. Auch in der britischen Fernsehserie „Die Profis“ war er neben anderen Modellen wie etwa dem Capri zu sehen. Heute zählt Wilke den Granada zu den mit Abstand populärsten Oldtimern aus Köln.


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