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„Licht am Ende des Tunnels“

Impfungen in Europa beginnen

Impfungen
Mit 101 Jahren: Edith Kwoizalla aus Halberstadt (Sachsen-Anhalt) wurde in Deutschland als Erste gegen Corona geimpft. (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Mit den ersten Impfungen in Deutschland und weiteren EU-Staaten keimt Hoffnung, im Kampf gegen das Corona-virus die Oberhand zu gewinnen. „Wir können 2021 mit Optimismus beginnen, es gibt Licht am Ende des Tunnels“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Am Sonntag starteten die Impfungen in allen Bundesländern und vielen EU-Staaten. Ein Seniorenzentrum in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) sowie Ungarn und die Slowakei waren schon am Samstag vorgeprescht. Die 27 Mitgliedstaaten hatten sich nach Zulassung des Impfstoffes der Mainzer Firma Biontech und des US-Partners Pfizer auf einen Impfstart am Sonntag verständigt.

Bei EU-weiten Impftagen soll bis Dienstag in den meisten EU-Staaten mit der Immunisierung begonnen werden. „Heute ist ein emotional aufgeladener Tag für uns alle“, sagte Kyriakides. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte am Samstag: „Lasst uns 2021 zum unserem Jahr der europäischen Erholung und Hoffnung machen.“

In Deutschland schwärmten am Sonntag mobile Teams aus, um zuerst vor allem Menschen über 80 in Pflege- und Seniorenheimen sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Klinikpersonal zu impfen. Zunächst standen bundesweit nur gut 150.000 Impfdosen bereit. Bis Jahresende sollen es 1,3 Millionen und Ende März über zehn Millionen Impfdosen sein. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will bis Mitte 2021 allen Impfwilligen ein Angebot machen. Spahn hatte auch betont, dass es zum Impfstart „an der einen oder anderen Stelle auch mal ruckeln“ werde. In Teilen Bayerns wurde der Impfstart am Sonntag wegen möglicher Probleme in der Kühlkette für den Impfstoff verschoben.

In Deutschland wurden in einem Seniorenzentrum in Halberstadt bereits am Samstag Bewohner und Mitarbeiter immunisiert, allen voran die 101-jährige Edith Kwoizalla. 40 der 59 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 10 von rund 40 Mitarbeitern ließen sich impfen. „Es geht allen gut“, sagte der Betreiber der Einrichtung, Tobias Krüger, am Sonntag.

Während der Weihnachtsfeiertage sank die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland deutlich - allerdings vermutlich wegen der Festtage. Am zweiten Weihnachtstag meldeten die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.755 Corona-Neuinfektionen - nach 14.455 am Freitag und 25.533 an Heiligabend. Auf den Intensivstationen verschärfte sich derweil die Lage: Am Sonntag wurden nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 5562 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt - etwa 200 mehr als an Heiligabend (5354).

Zahlreiche Politiker riefen die Bürger zur Teilnahme am Impfen auf. „Wer mitmacht, rettet Leben“, sagte Spahn am Samstag. „Jetzt liegt es an allen, mitzumachen“, mahnte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). „Je mehr wir impfen können, umso mehr können wir auch Dinge wieder lockern“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD). Experten zufolge ist eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent nötig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wollen 65 Prozent der Deutschen sich impfen lassen.

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