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Letzte Rettungsflüge aus Kabul

Bundeswehr beendet Luftbrücke / Instabile Lage am Flughafen

Kabul
„Tor geschlossen“: Während die westlichen Länder Afghanistan verlassen, hoffen dort viele Menschen weiter auf einen Evakuierungsflug. (Foto: dpa)

Berlin/Kabul (dpa/wvg) - Die Bundeswehr hat am Donnerstag die Evakuierungsflüge zur Rettung von Deutschen und einheimischen Mitarbeitern aus Afghanistan beendet. Die letzten drei geplanten Flugzeuge hoben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Abend (Ortszeit) vom Flughafen Kabul aus mit dem Ziel Taschkent in Usbekistan ab. Alle Bundeswehrsoldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten seien aus dem Krisenstaat ausgeflogen worden, so die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nach dem Start der letzten Maschine.

Belgien, Dänemark und Polen hatten die Evakuierungen bereits zuvor eingestellt, die Niederlande planten das noch für Donnerstag, Frankreich für Freitag. Der Andrang am Flughafen stieg noch einmal, wie ein Augenzeuge der Deutschen-Presse Agentur berichtete. Die Menschen stünden an einem Tor „so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer“, es gehe keinen Meter voran.

Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn sagte am Donnerstag, dass die Bundeswehr seit Beginn des Einsatzes am 16. August 5200 Menschen aus 45 Nationen ausgeflogen habe. Darunter seien 4200 Afghanen und 505 deutsche Staatsbürger. Zwei Hubschrauber, die für die Evakuierungsaktionen nach Kabul transportiert worden waren, sind bereits wieder ins usbekische Taschkent gebracht worden. Dort befindet sich das Drehkreuz der Bundeswehr für die Evakuierung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte, dass die Bundesregierung weiter versuchen werde, schutzbedürftigen Menschen die Ausreise zu ermöglichen. „Wir beenden die Luftbrücke mit dem heutigen Tag“, sagte Merkel. „Wir sind mit Hochdruck und Nachdruck dabei, eben Bedingungen auszuhandeln mit den Taliban darüber, wie weitere Ausreisen auch möglich sein werden.“

Die Sicherheitslage rund um den Flughafen hatte sich zuletzt noch einmal deutlich zugespitzt. Die Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, dass zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Kabul unterwegs seien. Ähnlich hatte sich US-Präsident Joe Biden geäußert. Praktisch täglich versuche ein örtlicher Ableger des IS, den Flughafen anzugreifen, hatte er erklärt. Die Terrormiliz sei auch ein „erklärter Feind“ der Taliban. Biden begründete unter anderem mit dieser Terrorgefahr auch sein Festhalten an dem Plan, die US-Truppen bis zum 31. August aus Afghanistan abzuziehen. Einige internationale Partner hatten die USA zu einer Verlängerung des Einsatzes aufgefordert, um noch mehr Zeit für die Evakuierungen zu haben. Der Militäreinsatz ist von den US-Truppen abhängig.

Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban versuchen Tausende Menschen, aus Afghanistan zu fliehen. Seit mehr als einer Woche versammeln sie sich rund um verschiedene Eingänge des Flughafens, um auf einen Evakuierungsflug zu kommen. Im übermittelten Video eines Augenzeugen sieht man in der prallen Sonne Menschen mit Dokumenten in der Hand winken. In der Menge sind auch Kinder und Frauen zu sehen, man hört Babys weinen.


Anschlag am Flughafen Kabul

Washington (dpa/wvg) – Bei einem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind ersten Informationen zufolge zahlreiche Menschen ums Leben gekommen - die genaue Zahl war allerdings zunächst unklar. Die Nichtregierungsorganisation Emergency sprach auf Twitter von mindestens sechs Toten. Dutzende wurden zudem verletzt. Ersten Erkenntnissen nach gab es am Donnerstag zwei Explosionen in der Nähe des Flughafens. Eine ereignete sich an einem der Flughafentore, eine weitere bei einem nahe gelegen Hotel. Es gab Befürchtungen, dass die Zahl der Todesopfer noch signifikant ansteigt. Auf Videos waren Dutzende Opfer zu sehen.

Bei dem Anschlag sind nach Angaben der US-Regierung auch mehrere amerikanische Soldaten getötet worden. Das teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag mit - ohne eine genaue Zahl zu nennen. Ebenfalls seien mehrere US-Soldaten verletzt worden.

Ein auf Twitter geteiltes Bild, das offenbar vom Inneren des Flughafengeländes aufgenommen wurde, zeigte eine große Rauchwolke. Der afghanische Journalist Bilal Sarwari schrieb auf Twitter, ein Attentäter habe sich in einer Menschenmenge in die Luft gesprengt. Aufnahmen lokaler Medien zeigten, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden.

 

UEFA CHAMPIONS LEAGUE

Losglück, Lospech

Istanbul (dpa/AT) - Zum Teil dicke Brocken hat die Auslosung der Gruppen für die Champions League den deutschen, österreichischen und Schweizer Klubs gebracht. Der deutsche Meister Bayern München trifft mit dem FC Barcelona, Benfica Lissabon und Dynamo Kiew auf starke Mannschaften. Das Achtelfinale sollte für die Bayern allerdings kein Problem sein, zumal für den vermutlich härtesten Gegner Barça das Jahr eins ohne den Superstar Lionel Messi beginnt.

Fast unlösbar scheint die Aufgabe für den deutschen Vizemeister RB Leipzig. Die Sachsen treffen in der Gruppe A auf ManCity, den neuen Messi-Klub Paris Saint-Germain und den FC Brügge. Mehr als Platz 3 wäre in dieser Gruppe eine Überraschung.

Der deutsche Pokalsieger Borussia Dortmund dagegen hat durchaus Chancen auf den Gruppensieg. Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul sind nicht (mehr) die ganz großen Namen im europäischen Fußball.

Der VfL Wolfsburg hat es mit dem österreichischen Meister FC Salzburg, dem FC Sevilla und dem französischen Meister OSCE Lille zu tun. Das Achtelfinale scheint für die Wölfe nicht unerreichbar. Wenig Chancen dagegen dürfte der Schweizer Titelträger Young Boys Bern haben. Die Eidgenossen treffen auf Manchester United, den spanischen Topclub Villareal und Atalanta Bergamo.

Am 28. Mai 2022 steigt im russischen St. Petersburg das Finale. Los geht es mit den Gruppenspielen am 14./15. September. Die Gruppenphase endet am 7./8. Dezember, danach geht es in die K.o.-Runden.


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