Absolute Nachlässigkeit
Villa Ballester
Am 20. November fand am Sitz unseres Außenministeriums die Gedenkveranstaltung zum Tag der nationalen Souveränität statt. Darin wurde das Jahr 1945 erwähnt, was mich veranlasste, den heutigen Minister für auswärtige Beziehungen Santiago Cafiero mit Ex-Ministern zu assoziieren. Mir kamen in den Sinn Persönlichkeiten. die unter den verschiedenen Regierungen in dem Amt tätig waren, wie Carlos Tejedor unter dem Präsidenten Domingo Faustino Sarmiento, Estanislao Zeballos unter Carlos Pellegrini, Norberto Quirno Costa und Miguel Cané bei Luis Sáenz Peña und andere große Intellektuelle wie Joaquín V. González, José A. Terry, Carlos Saavedra Lamas, Bonifacio Del Carril und Miguel Ángel Zavala Ortiz.
Vielleicht etwas bekannter waren auch andere prominente Akademiker, die an europäischen Universitäten promoviert haben, wie Dante Caputo, Domingo Cavallo oder Guido Di Tella. Hinzu kommen auch exzellenteAusleger des Internationalen Rechts wie José María Ruda, Lucio Moreno Quintana, Luis Agustín Podestá Costa y María Blanca Noodt Taquela.
Leider hat sich diese hohe Abstammung nicht in die professionalisierte Mittelmäßigkeit verkörpert, die andere ehemalige Minister wie Jorge Taiana, Héctor Timerman und Felipe Solá karikiert haben, einen ganzen Haufen unwissender Inkunabeln. Die neueste „Errungenschaft“ in diesem Bereich der Spezialität scheint Herr Cafiero zu sein, der sich an dieses so wichtige defensive Ereignis - Batalla de Vuelta de Obligado - zu erinnern hatte und als Jahr 1945 angab. Die populistische Nuance konnte nicht fehlen, sie konnten es nicht verpassen! Natürlich wurde das in einem Tweet von Monsignore Santiago Olivera (vom Militärbistum) aufgenommen, das zur Erinnerung an den Sieg dieser Schlacht vom 20. November 1845 aufruft. Die Schlacht, die - dies sollte man der geistlichen Autorität mitteilen - mit einer Niederlage der Kräfte der Konföderation gegen die anglo-französische Militärflotte endete. Zurück zu unserem Minister Cafiero, dieser verwechselte 1845 mit 1945, für einen Peronisten eine ganze begriffliche Kontinuität von Macht, für die es keinen Irrtum zu klären gäbe; aber in einer offiziellen Gedenkfeier ist es ein relevanter Fehler, der keinerlei Kenntnisse der argentinischen Geschichte zeigt, keine Professionalität, schlechtes Gedächtnis und große Bildungslücken verkörpert. Cafiero als Person ist nicht existent für die Persönlichkeit, die die Hierarchie verlangt. Zur Erleichterung seines besten Schülers stand ihm der Lehrer, der als Präsident fungiert, nahe, der ihm mit Hilfe eines „Spickzettels“, wie Cafiero in der Videoaufnahme sagt, das wahre Datum angab und in diesem Fall, um das Sprichwort umzukehren, von den beiden einen machen konnte.
Um diese extrem chaotische Darstellung der Situation ein wenig zu erweitern, finden wir im ersten Akt den ehemaligen Amtsinhaber Felipe Solá, der bei internationalen Organisationen für jede freundschaftliche Tyrannei stimmte, nach Anweisungen des Rosa Hauses. Im zweiten Akt sehen wir den Botschafter unseres Landes in Chile, Herrn Rafael Bielsa, der zum Verteidiger von Herrn Facundo J. Huala wurde, der wegen der Begehung eines subversiven Verbrechens in jenem Land verurteilt wurde. Und zum Abschluss sagt der jetzige Außenminister seine (nicht mal richtig) auswendig gelernte Zeilen. Es sollte uns nicht verwundern, dass die Anreihung von Nachlässigkeiten ihm spitze, haarige Ohren und eine lange Nase wachsen lässt, und schließlich im Bauch eines großen Fisches mit seinem Vater Alberto landet, aus dem sie in diesem Fall nie wieder herauskommen werden, nicht einmal mit Hilfe der Feder von Carlo Collodi.
Sonia M. Nachtygal und
Sr. José Maria Valiña
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