Zu „Land! Ich sehe Land“
Acassuso
Jeden Freitag bringt Marion den Tageblatt-Lesern treffende Bemerkungen über verschiedene Themen. So auch am Freitag, 15.07., das Gleichnis zum Aufruf „Land! Ich sehe Land!“ von Kolumbus-Zeiten mit der höchst aktuellen Ernennung der neuen argentinischen Wirtschaftsministerin.
Allerdings gehört die Kolumbus-Anekdote, soweit bekannt, nicht zur letzten Segelfahrt des Kolumbus, sondern zur ersten, als – nach langer Seefahrt - die miese Stimmung an Bord (fast schon Meuterei) durch diesen Aufruf vom Krähennest / Mastkorb aus (auf Spanisch „carajo“ genannt), aufgelockert wurde.
Ob das heute, für uns, auch zutrifft?
Auf hoher See ist manchmal ein Sturm (der Süßwasser bringt) wünschenswerter als eine lange Flaute, die nirgends hinführt.
Dass man vermeintlich Indien erreichen wollte, war wohl nur der Deckname des Unternehmens, da Kolumbus, u.a. nautischen Material, ein schon von den Wikingern benutztes rudimentäres Instrument (Vorgänger des Kompasses) besaß. Wikinger hatten schon – über Grönland - im Jahr 1021 mit Leif Eriksson nordamerikanisches Festland erreicht. Rund 500 Jahre vor Kolumbus!
Interessant in diesem Zusammenhang: Kolumbus hatte sein Projekt zuerst beim portugiesischen König angeboten, der es jedoch, auf Anraten der „Gelehrten“ an seinem Hofe, ablehnte. Daher kam er zum spanischen Hof. Diese und andere Fakten sind in der spanischen nautischen Geschichtsschreibung (praktisch) nicht anzufinden.
Rudolf Hepe
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