Ex-Botschafter Mertens in argentinischer Residenz in Berlin geehrt
Von Marcus Christoph
Berlin (AT) - Hohe Ehrung für Jürgen Christian Mertens (68): Der Diplomat im Ruhestand, der bis Mitte vorigen Jahres als deutscher Botschafter in Argentinien wirkte, erhielt vor wenigen Tagen das Großkreuz des Maiordens der argentinischen Republik. Die Zeremonie in der argentinischen Residenz in Berlin-Dahlem leitete der aktuelle Botschafter Argentiniens in Deutschland, Pedro Villagra Delgado: „Jürgen Mertens ist ein leidenschaftlicher Freund Argentiniens und ganz Lateinamerikas“, betonte der Gastgeber in seiner auf Deutsch gehaltenen Laudatio.
Villagra Delgado überreichte Mertens die Auszeichnung im Namen von Präsident Alberto Fernández für besondere Verdienste um die Förderung der bilateralen Beziehungen und der internationalen Solidarität.
Der Geehrte habe während seiner Dienstzeit von 2017 bis 2020 als deutscher Botschafter in Buenos Aires „herausragende diplomatische Arbeit“ geleistet, so der argentinische Botschafter. Auch bei schwierigen Themen habe Mertens „immer versucht, einen gewinnbringenden Weg zu finden, um durch die feste Verteidigung der Interessen seines Landes diese mit denen des anderen in Einklang zu bringen“. Und weiter: „Ich bin mir seiner hervorragenden Bereitschaft bewusst, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu fördern, die er während seiner gesamten Amtszeit in Buenos Aires gezeigt hat.“
Mertens habe den „sehr soliden und langjährigen Beziehungen“ beider Länder gedient und diese auf den Feldern von Wissenschaft, Technologie, Politik, Bildung, Kultur, Sport und Gesellschaft vertieft. Dabei sei es ihm gelungen, „den Respekt und die Zuneigung der Argentinier und ihrer Regierungen zu gewinnen - ungeachtet der politischen Vorzeichen, die sie hatten“. Das mache einen „großartigen Botschafter“ aus, würdigte Villagra Delgado.
Mertens und Villagra Delgado hatten sich bereits 2017 kennengelernt, als Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem bilateralen Besuch in Buenos Aires weilte. Damals war Mertens noch Protokollchef des Auswärtigen Amtes. Auch bei den G20-Treffen in Hamburg und Buenos Aires hatten die beiden Diplomaten miteinander zu tun. Villagra Delgado war bis 2019 Chefunterhändler („Sherpa“) seiner Regierung bei den internationalen Treffen.
Mertens blickte in seiner Ansprache auf die Schwerpunkte seiner Arbeit in Buenos Aires zurück. Neben der weiteren Intensivierung der bilateralen Beziehungen hob er dabei die Zusammenarbeit im G20-Präsidentschaftstrio hervor. Wie bereits zuvor Villagra Delgado unterstrich auch Mertens die tiefe Verbundenheit zwischen Argentinien und Deutschland, die auf einer breit angelegten Wertegemeinschaft beruhe. Beide Länder teilten gemeinsame Visionen zur nachhaltigen Bewältigung der aktuellen Herausforderungen wie dem globalen Klimawandel, dem Schutz der Umwelt, der Biodiversität, dem Kampf für die Menschenrechte und gegen die Armut.
Mertens dankte vielen Personen und Institutionen, die ihm während seiner Amtszeit in Argentinien unterstützt hatten: dem Team der Botschaft, welches bei der Ordensverleihung durch drei ehemalige Referatsleiter(innen) vertreten war, der Deutsch-Argentinischen Handelskammer und deren Mitgliedsunternehmen, der ehemaligen argentinischen Abgeordneten Cornelia Schmidt-Liermann, den deutschen bzw. deutschsprachigen Institutionen, den katholischen wie evangelischen Kirchengemeinden, dem Argentinischen Tageblatt und der jüdischen Gemeinde. Als besondere Stütze würdigte Mertens seine Frau Cecilia, die durch ihr soziales Engagement viele wichtige menschliche Brücken in Argentinien gebaut habe. Des Weiteren betonte er die gute Zusammenarbeit mit dem argentinischen Außenministerium und insbesondere mit Botschafter Villagra Delgado.
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