Lungenkrankheit fordert in Tucumán sechs Tote
San Miguel de Tucumán (dpa/mc) - Ein Ausbruch einer zunächst unidentifizierten Lungenkrankheit, die in einer Privatklinik in San Miguel de Tucumán sechs Menschenleben forderte, ist laut dem örtlichen Gesundheitsministerium nun doch auf Legionellen zurückzuführen. Dies teilte die Behörde der Provinz Tucumán auf einer Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Carla Vizzotti am Samstag mit. Ihr deutscher Amtskollege Karl Lauterbach (SPD) zeigte sich auf Twitter erleichtert über die neuen Erkenntnisse bezüglich der Ursache: „Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt …“
Legionellen können bei Menschen Krankheiten von grippeartigen Beschwerden bis hin zu schweren Lungenentzündungen auslösen. Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne.
Das Gesundheitsministerium der Provinz Tucumán meldete insgesamt sechs Tote und 13 Erkrankte, teilweise mit schweren Lungenentzündungen.
Alle Betroffenen waren Mitarbeiter oder Patienten in der Klinik Luz Médica. Tests beim renommierten Malbrán-Institut auf Covid-19, Hantavirus und mehrere Legionellenstämme waren zunächst negativ ausgefallen. „Der Ausbruch in Argentinien wurde aufgeklärt“, schrieb der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin auf Twitter. „Es waren doch Legionellen. Aber keine pandemische Gefahr.“
Die Behörden in Tucumán hatten die Fälle an die Pan-Amerikanische Gesundheitsorganisation (Paho) gemeldet. Demnach klagten die ersten Patienten zwischen dem 18. und 22. August über Fieber, Glieder- und Bauchschmerzen sowie Atemnot. Bei mehreren der Betroffenen handelte es sich um Pflegekräfte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gehörten die Patienten zur Risikogruppe: Sie waren Raucher oder hatten eine Vorgeschichte mit Atemwegserkrankungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Bluthochdruck.
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