Von Marion Kaufmann
Vor ein paar Tagen hörte ich zum ersten Mal diese zwei Wörter. Zuerst dachte ich, nanu, das klingt ja furchtbar. Aber bald wurde mir klar, dass, wenn man überlegt wie unser Leben heute verläuft, die Definition gar nicht so irrig ist.
Die Gesetze des digitalen Systems, die früher nur den Unternehmen und Regierungsbüros vorbehalten waren, verlangen jetzt von Leuten, die gewohnt waren mit menschlichen Wesen zu verkehren, sich mit programmierten Maschinen auseinander zu setzen und Befehle zu bekommen, die oftmals lächerlich oder unlogischen klingen. Und nicht nur die ältere Generation kommt sich vor wie eine Geisel des Systems; auch jüngere müssen sich plagen wenn sie Formulare ausfüllen müssen. Nur die Jungen, so um die 20, die erledigen solche Dinge ganz schnell mit dem Handy. Klar, für die ist auch der Computer passé.
Eine ganz einfache Sache, wie z.B. einen Arztbesuch zu organisieren, verwandelt sich in eine komplizierte Angelegenheit, mit neuen Worten, mit technischen Einzelheiten, mit dem Ausfüllen von oftmals unwichtigen Formularen und ganz schwierig wird es dann, wenn auf dem Bildschirm erklärt wird, wie man vorgehen muss.
Wenn man das richtige Alter, d.h. die notwendigen Kenntnisse hat, geht alles viel schneller. Man sieht es, wenn die Kundin im Supermarkt statt mit Bargeld oder mit der Bankkarte zu zahlen, der Kassiererin einfach das Handy hinhält. Schneller geht´s nicht. Und wie viele Minuten spart man nun?
Man sollte aber nicht die Schäden unterschätzen, die diese Verkabelung, diese geizige Sparsamkeit der Ausdrucksform, den Benutzern antut. Die digitale Lebensweise zusammen mit den Folgen der Pandemie haben die Schuld an der Einsamkeit, die seit einigen Jahren ein Risikofaktor der allgemeinen Gesundheit darstellt. Je mehr wir verkabelt und informiert sind erhöht sich die Einsamkeit. Ein Gruppe von Chirurgen, die geglaubt hatten, ihr größtes Problem wären die Infektionskrankheiten, haben festgestellt dass das Problem Nr. 1 die Einsamkeit war. Und es hat sich auch herausgestellt, dass viele Fälle von Violenz, Depression, Angstzuständen und Drogensucht auf Einsamkeit beruhen.
„Der Verfall der Gesellschaft gehört zu den Folgen der Entwicklung der modernen Technik“. Peter Bamm (1897-1975)
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