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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Lateinamerikanische Wirtschaft in Kürze

(Vom 1.11. bis 8.11.)

Boliviens Regierung hat nach Angaben eines Regionalpolitikers ein Joint Venture zur Lithiumgewinnung mit einem deutschen Unternehmen annulliert. Der Gouverneur des Departements Potosí erklärte am Sonntag laut der Nachrichtenagentur ABI, die Regierung von Präsident Evo Morales habe das Projekt per Dekret gestoppt. Die Gründe dafür blieben zunächst unklar. Das beteiligte Unternehmen ACI Systems aus Baden-Württemberg erklärte am Montagnachmittag, zunächst nur aus der Presse von diesem Schritt erfahren zu haben. „Eine offizielle Information von bolivianischer Seite ist bisher nicht erfolgt, und für uns ist es auch nicht nachvollziehbar“, teilte Firmenchef Wolfgang Schmutz mit. Bis vor wenigen Tagen sei noch alles planmäßig gelaufen. „Wir werden daher erst einmal wie geplant am Projekt weiterarbeiten.“ Das deutsch-bolivianische Gemeinschaftsprojekt war erst vor einem Jahr ins Leben gerufen worden. Dem Abkommen zufolge sollte YLB 51% der Anteile am Joint Venture halten. Geplant war von 2022 an eine Förderung von 30.000 bis 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid im Jahr, mit Investitionen von E 300 bis E 400 Mio. (dpa)

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Die brasilianische Regierung hat diese Woche die Ausschreibung für die Ausbeutung von 9 Ölfeldern auf dem Meeresgrund, bei Rio de Janeiro, eingeleitet. 12 Unternehmen haben ihre Beteiligung zugesichert. Die Regierung hofft, für diese Konzessionen u$s 28,5 Mrd. einzunehmen. Die nationale Erdölagentur erwartet, dass Brasilien seine Erdölförderung, von jetzt 3 Mio. Barrel Erdöl, bis 2030 verdoppeln wird. Brasilien gehört dem internationalen Erdölkonzern OPEC nicht an (der von Saudi Arabien geleitet wird), wurde aber unlängst erneut eingeladen, ihm beizutreten. Das würde jedoch bei der erwarteten Produktionszunahme einen Konflikt herbeiführen.

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Brasiliens Prasident Jair Bolsonaro hat am Dienstag ein Gesetzesprojekt im Kongress eingebracht, das sich auf tiefgreifende Reformen bei der Staatsverwaltung bezieht. U.a verfügt das Projekt eine Verringerung der Gehälter und gelegentlich auch der Arbeitszeiten der Staatsangestellten, die Aufhebung der Neueinstellungen beim Staat, ein Verbot von Beförderung von Staatsangestellten, eine neue Aufteilungsformel der Bundessteuern unter den einzelnen Staaten und Gemeinden, und die Abschaffung von Gemeinden, die Subventionen erfordern. Das Projekt sieht auch drei Verfassungsänderungen vor. Wirtschaftsminister Paulo Guedes erklärte, es handle sich um die größte Staatsreform in der brasilianischen Geschichte.

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