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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Lateinamerikanische Wirtschaft

(Vom 9.8. bis 16.8.)

In Venezuela fand im Juli eine Zunahme des Indices der Konsumentenpreise von 33,8% und in 12 Monaten zum Juli eine von 264.473% statt, hat die Wirtschaftskommission des Parlamentes bekanntgegeben. Die Regierung veröffentlicht keine Inflationszahlen. Die Wirtschaft des Landes überlebt zum Teil mit Verwendung des Dollars als Zahlungsmittel, und auch mit direktem Warenaustausch. Doch für die meisten Lohnempfänger bestehen diese Möglichkeiten nicht, so dass das Realeinkommen auf nahe bei Null sinkt.

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Brasilien ist wieder in eine Rezessionsphase geraten. Die ZB berichtet, dass der Index der wirtschaftlichen Tätigkeit (IBC-Br), der eine grobe Schätzung des Bruttoinlandsproduktes ist, im 2. Quartal 2019 gegenüber dem ersten um 0,13% zurückgegangen ist. Das erste Quartal verzeichnet schon einen Rückgang von 0,69%, wobei zwei Quartale mit Abnahmen laut internationaler Konvention als Rezession eingestuft werden. Das Statistische Amt (IBGE) wird dies Ende August mit dem kompletten BIP-Zahlen bestätigen oder eventuell auch nicht.

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Eine bisher vor allem in Asien und Afrika auftretende Bananenkrankheit hat Plantagen des fünftgrößten Bananenexporteurs Kolumbien befallen. Nach Angaben des kolumbianischen Landwirtschaftsinstituts (ICA) sind Bananenstauden auf 175 ha im Department La Guajira im Nordosten des Landes betroffen. Davon seien 168,5 ha bereits gerodet worden. Bislang ist in Kolumbien nur ein recht kleines Gebiet von der Plage betroffen: Insgesamt werden in Kolumbien auf rund 49 000 ha Bananen angebaut. Zuletzt erreichten die Ausfuhren rund 1,9 Mio. Tonnen. Um eine Ausbreitung des Pilzes auf andere Anbauregionen zu verhindern, erklärte die kolumbianische Regierung den Notstand. Für die Konsumenten stelle der Pilz aber keine Gefahr dar, weil der die Banane selber nicht verseuche. (dpa)

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Die brasilianische Zentralbank hat am Mittwoch angekündigt, sie werde Dollar aus den Reserven verkaufen, um grosse Kursschwankungen zu verhindern. Es sollen in einer Woche bis zu u$s 550 Mio. täglich sein. Gleichzeitig sollen Dollar auf dem Terminmarkt gekauft werden. Es wäre das erste Mal in 10 Jahren, dass die ZB Devisen verkauft. Der Wechselkurs ist schon auf 4,04 Real pro Dollar gestiegen, der höchste Stand seit Mai. Die ZB befürchtet auch eine gewisse Ansteckung von Argentinien.

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Die direkten Auslandsinvestitionen in Lateinamerika lagen 2019 mit u$s 184,28 Mrd. um 13,8% über dem Vorjahr, berichtet die Kommission für Lateinamerika der UNO (Cepal). Die größten Beträge und auch Zunahmen entfallen auf Mexiko und Brasilien.

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