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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

LATAM gibt auf, AA dringt vor


Die Fluggesellschaft LATAM, die aus der Fusion der chilenischen LAN mit der brasilianischen TAM hervorgegangen ist, hat sich aus Argentinien zurückgezogen, wird aber ihre internationalen Flüge beibehalten, aber nicht von Argentinien aus. Ob es eventuell Zwischenlandungen in Argentinien bei Flügen aus Chile nach oder von Europa u.a. Ländern geben kann, wurde nicht geklärt. Jetzt muss LATAM die Aufgabe ihrer lokalen Filiale abwickeln, was nicht einfach ist, da die lokale Belegschaft von 1.700 Personen entlassen werden muss, aber gegenwärtig immer noch die doppelte Entlassungsentschädigung gilt. LATAM hängt hier vom guten Willen der Regierung ab, da es fragwürdig ist, ob diese Notbestimmung im Fall der Schließung eines Unternehmens auch gilt.

Die Aufgabe der Betreibung der Airline in Argentinien konnte schon vor der Pandemie und dem allgemeinen Debakel der Luftfahrt vorweggenommen werden. In Argentinien musste LATAM mit einer stark subventionierten Aerolíneas Argentinas konkurrieren, die außerdem von der zuständigen Behörde begünstigt wurde, mit einem besseren Dienst im Aeroparque-Flugplatz der Stadt Buenos Aires und Schikanen verschiedener Art gegenüber LATAM. Dennoch hatte sie, als der Flugverkehr noch normal verlief, einen Anteil von 10% bis 15% an den Passagieren der internen Flüge, aber eben auf Kosten eines hohen Verlustes, der 2019 über u$s 300 Mio. lag.

Auch die Billigflieger Fly Bondy und Jet Smart, die unter der Macri-Regierung an Bedeutung gewonnen hatten, auch wenn sie den Flugplatz im Vorort Palomar und nicht den Aeroparque verwenden mussten, haben ihre Flüge zunächst eingestellt, und werden sie voraussichtlich nicht wieder herstellen. Diese Fluglinien haben vielen Menschen erlaubt, zum ersten Mal zu fliegen, statt mit den Omnibus zu reisen. Die Zahl der internen Flugreisenden ist unter Macri stark gestiegen.

Hier geht es um zwei grundsätzlich entgegengesetzte Konzepte der lokalen Luftfahrt. Macri wollte Konkurrenz, und der Bevölkerung im Allgemeinen den Zugang zum Flugzeug erleichtern. Der Kirchnerismus will hingegen ein Monopol für AA auf dem Binnenmarkt, und weist dabei darauf hin, dass AA mit volleren Flugzeugen einen geringeren Verlust, eventuell sogar einen Gewinn, aufweisen könnte. Die Regierung sagt dies nicht offen, eventuell weil sie dabei Repressalien von anderen Staaten befürchtet, die die internationalen Flüge von AA hemmen könnten.

Der hohe Verlust von Aerolíneas Argentina, der dieses Jahr irgendwo zwischen u$s 500 Mio. und u$s 1 Mrd. liegen wird, der für die Staatsfinanzen unerträglich ist, ist jedoch weniger, eventuell überhaupt nicht, auf den Binnenverkehr zurückzuführen, sondern auf internationale Flüge, vor allem nach dem fernen Asien, bei denen das Unternehmen mit billigen Tarifen, die hohe Subventionen beinhalten, gegen andere internationale Airlines konkurriert. Um das chronische Defizit zu überwinden, müsste sich AA auf den lokalen und den regionalen Markt konzentrieren. Für die Flugverbindung mit anderen Staaten sorgen ohnehin viele ausländische Airlines.

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