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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Landung im Wasser

Deutscher Astronaut Maurer zurück auf der Erde

Maurer
Nach sechs Monaten im All zurück auf der Erde: Astronaut Matthias Maurer bei der Ankunft am Flughafen Köln/Bonn. (Foto: dpa)

Tampa (dpa/wvg) - Mit einer Bilderbuchlandung im Wasser ist der deutsche Astronaut Matthias Maurer nach rund einem halben Jahr auf der Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Die Raumkapsel mit dem Saarländer und drei US-Amerikanern landete am Freitagmorgen von vier Fallschirmen gebremst vor der Küste des US-Bundesstaats Florida, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte.

Bergungsteams hievten die Fähre per Kran auf ein Schiff und halfen beim Ausstieg. Dabei lächelte Maurer und reckte beide Daumen in die Höhe. Der 52-Jährige mache einen guten Eindruck, sagte Volker Schmid, Manager der Maurer-Mission beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). „Es sieht also ganz gut aus. Er wird sich im Flieger etwas erholen können“, sagte Schmid der Deutschen Presse-Agentur. Bereits kurz nach der Landung auf der Erde flog Maurer weiter nach Deutschland und landete am frühen Samstagmorgen mit einer Maschine der Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn. Er sei zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, fühle sich ansonsten aber pudelwohl, sagte der 52-Jährige dort nach der Landung. „Ich bin sehr glücklich.“

„Splashdown!“, verkündete die Nasa, als die Kapsel „Endurance“ (Ausdauer) etwa 20 Kilometer pro Stunde schnell nahe der Stadt Tampa im Wasser landete und die Fallschirme in sich zusammenfielen. Im Leitzentrum wurde nach der Landung bei ruhiger See im Golf von Mexiko geklatscht. Europas Raumfahrtchef Josef Aschbacher begrüßte die Rückkehrer bei Twitter mit „Welcome home“. Missionsmanager Schmid sprach von einem „enormen Arbeitspensum“, das Maurer mit Bravour gemeistert habe. Maurer war der zwölfte Deutsche im All.

Knapp 24 Stunden nach dem Abdocken von der ISS holten Helfer die vier Raumfahrer auf Tragen aus der Kapsel. Gleichgewichtsorgan und Muskulatur sind noch geschwächt nach der 177 Tage langen Mission in der Schwerelosigkeit. In schwarz-weiße Raumanzüge gekleidet winkten Maurer sowie Kayla Barron, Raja Chari und Thomas Marshburn in die Kameras. Maurer war der 600. Mensch im All und ist der erste deutsche Astronaut mit einer Wasserlandung. Er hatte seit November 2021 auf dem Außenposten der Menschheit geforscht, war zu Arbeiten ins freie Weltall ausgestiegen und brachte auch Materialproben mit zurück.

In Deutschland werde Maurers körperliche Fitness ermittelt, hieß es. Weitere Untersuchungen befassen sich zum Beispiel mit der Alterung von Blutgefäßen, der Wirkung von Weltraumbedingungen auf das Gehirn sowie der Auswirkung der Weltraumstrahlung auf den Menschen.

Der Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur Esa sei während seiner Mission namens „Cosmic Kiss“ an mehr als 100 Experimenten beteiligt gewesen, davon 34 aus Deutschland, sagte DLR-Vorstandschefin Anke Kaysser-Pyzalla. „Die Resultate werden dazu beitragen, dass wir irdische Probleme unter anderem in der Biologie, Medizin und Materialwissenschaft noch besser verstehen können.“

Maurer war der vierte Deutsche auf der ISS, die mit rund 28.000 Stundenkilometern in etwa 90 Minuten einmal um den Erdball rast. Sie ist seit 2000 bewohnt und gilt trotz Mängeln als technische Großtat. Auf der Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde arbeiten jetzt noch drei Russen sowie drei US-Amerikaner und eine Italienerin.


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