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„Lancet Countdown”

Wie der Klimawandel bereits unsere Gesundheit bedroht

Klimawandel
Der Klimawandel fördert die Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue, was die Zahl hitzebedingter Todesfälle steigen lässt. (Foto: dpa)

London (dpa) - Unsere andauernde Abhängigkeit von Kohle, Gas und Erdöl beschleunigt nicht nur die Klimakrise: Sie verschärft auch die gesundheitlichen Folgen, die mit Erderwärmung, Luftverschmutzung und Extremwetterereignissen einhergehen. So lautet die eindringliche Warnung des „Lancet Countdown 2022”. Dessen Autoren betonen aber auch, dass es noch nicht zu spät sei, einen weiteren Anstieg der durch den Klimawandel bedingten Todesfälle und Krankheiten zu verhindern. Angesichts des siebten Jahresberichts des „Lancet Countdown on Health and Climate Change” findet UN-Generalsekretär António Guterres klare Worte. „Durch giftige Luftverschmutzung, immer weniger Ernährungssicherheit, höhere Risiken für den Ausbruch von Infektionskrankheiten, extreme Hitze, Dürre, Überschwemmungen und vieles mehr.”

Tatsächlich zeichnet der seit 2015 erscheinende Bericht ein düsteres Bild der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, die durch die anhaltende Abhängigkeit von fossilen Energieträgern weiter verschärft würden. Eine unmittelbare Gefahr sieht der aktuelle Bericht, der von 99 Fachleuten aus 51 Institutionen und UN-Organisationen erstellt wurde, bei der globalen Ernährungssicherheit: Einer Analyse von 103 Ländern zufolge, nehmen Tage mit extremer Hitze aufgrund des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Als Folge daraus habe dort die Zahl der Menschen, die von einer mäßigen bis schweren Ernährungsunsicherheit betroffen sind, 2020 um 98 Millionen Menschen höher gelegen als im Schnitt der Jahre von 1981 bis 2010.

Vor allem für vulnerable Bevölkerungsgruppen würden nahrhafte Lebensmittel künftig nur noch eingeschränkt verfügbar und zugänglich sein, prognostiziert Umweltökonomin Elizabeth Robinson von der London School of Economics. Extreme Hitze stelle jedoch auch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar, indem sie etwa Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen verschlimmere, negative Auswirkungen auf Schwangerschaften habe und zu Hitzschlag, verschlechtertem Schlafverhalten und schlechter psychischer Gesundheit führe. Darüber hinaus schränke sie die Arbeits- und Bewegungsfähigkeit der Menschen ein, so der Bericht.

Der Report sieht indes auch Hoffnungsschimmer: Insgesamt sei es noch nicht zu spät, die Auswirkungen der Klimakrise auf die globale Gesundheit abzudämpfen. Nötig seien hierfür ein rascher Umstieg auf saubere Energieträger, eine Verbesserung der Luftqualität und Verminderung der Feinstaubbelastung, ein beschleunigter Übergang zu einer ausgewogenen und verstärkt pflanzlichen Ernährung und eine stärkere Begrünung von Städten. „Der Countdown läuft. Gesunde Menschen gibt es nur auf einer gesunden Erde. Und das Teuerste, das wir gerade tun können, ist: Nichts!” so Mediziner Eckart von Hirschhausen.

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