Macri hält kämpferische Rede bei Landwirtschaftsmesse
Buenos Aires (AT/mc) - Für Mauricio Macri war es ein Heimspiel: Wenige Tage vor den Vorwahlen erhielt der Staatschef viel Unterstützung während seines Auftritts bei der Hauptveranstaltung der Landwirtschaftsmesse „La Rural“ auf dem Gelände der Ländlichen Vereinigung (Sociedad Rural) im Buenos-Aires-Stadtteil Palermo. Gleichwohl gab es auch Proteste von Umweltaktivisten (siehe linke Spalte).
Macri gab sich bei seiner rund halbstündigen Rede kämpferisch: „Wir wollen in einer wahrhaftigen Demokratie leben, ohne Autoritarismus, ohne Arroganz, ohne Mafia. In einem Land, in dem die Wahrheit auf den Tisch kommt, wo man den Drogenhandel bekämpft, wo öffentliche Bauten begonnen und auch vollendet werden, wo man das Geld zurückholt, das durch Korruption entwendet wurde.“
Im Rückblick auf die vergangenen vier Jahre räumte Macri ein, den Ernst der Situation zunächst unterschätzt zu haben. Nichtsdestotrotz gehe es von nun an aufwärts: „Wir sind schon bis ins Erdgeschoss heraufgestiegen. Nun sind wir bereit, einen mehrjährigen Wachstumsprozess zu beginnen“, versprach der Staatschef.
Seine Regierung setze weiter darauf, die logistischen Kosten zu senken und die Märkte zu öffnen. In diesem Zusammenhang nannte er das vor wenigen Wochen abgeschlossene Freihandelsabkommen zwischen dem Mercosur und der EU als wichtige Errungenschaft.
Für den Agrarsektor stellte er Erleichterungen in Aussicht. „Die Exportzölle müssen ein Ende haben.“ Es handele sich um eine Abgabe, die bremse und Möglichkeiten zerstöre. Macri hatte die unter seiner Amtsvorgängerin Cristina Fernández de Kirchner verordneten Exportzölle zunächst abgeschafft, aber dann angesichts der Wirtschaftskrise wieder eingeführt.
Zwar vermied Macri in diesem Zusammenhang die Nennung eines konkreten Datums. Gleichwohl versuchte der Rural-Vorsitzende Daniel Pelegrina, den Präsidenten festzunageln: „Wir haben sein Wort, dass die Exportzölle 2020 gestrichen werden.“
Der Rural-Vorsitzende schlug in seiner Rede zwar auch kritische Töne an. So monierte er „unverhältnismäßige öffentliche Ausgaben“ und „hohen Steuerdruck“. Doch schließlich sprach er eine klare Wahlempfehlung zugunsten Macris aus: „In dieser Woche müssen wir Argentinier uns fragen, ob wir vom eingeschlagenen Weg abweichen wollen - wissend, dass der Nebenweg uns ins Nirgendwo führt.“
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