In „Las Patriotas“ wird die Landesküche neu erfunden
Von Catharina Luisa Deege
Buenos Aires (AT) - Neben all‘ den exotischen Restaurants die Buenos Aires zu bieten hat, überkommt einen manchmal die Lust, etwas „richtig argentinisches“ zu essen. Die typischen Porteño-Lokale an der eigenen Straßenecke kennt man jedoch meist schon in- und auswendig. In dem geschmackvoll designten Lokal „Las Patriotas“ wird experimentell erforscht, was die argentinische Küche eigentlich ausmacht. Vor Einflüssen aus anderen Ländern scheut das Lokal trotzdem nicht - und bindet sie gekonnt in nationale Gerichte ein.
Feine Sattmacher
Dienstag bis Sonntag ist „Las Patriotas“ momentan von 11:30 bis 19 Uhr geöffnet. Das lässt dem Kunden viel Zeit, um sich einmal quer durch das Menü des Restaurants zu probieren. Wer leichte Kost mag, kann mit einem „Hummus de verano“ einsteigen. Für diejenigen, die es etwas deftiger mögen, empfehlen sich die „Empanadas de carne cortada a cuchillo“. Bei der Hauptspeise wäre es geradezu verbrecherisch, nicht das Schnitzel zu empfehlen. Selbst hinter der Panade versteckt sich hier Rindfleisch höchster Qualität. Es lohnt sich, dazu den grünen Salat zu bestellen. Er kommt leicht daher und ist durch das Zitronendressing der perfekte Gegenspieler zur reichhaltigen Hauptspeise. Pro Teller wird man hier etwa 1000 Pesos los.
Feministische Cocktails
Auch, wenn die momentan verhängte nächtliche Ausgangssperre nicht wirklich zum Cocktail-Trinken einlädt, sollte man seinen Blick über die Getränkekarte des Restaurants schweifen lassen. Die nach Nationalheldinnen benannten Drinks werden von Barmeisterin Nadia Otero persönlich gemixt. Zu Ehren von Ana Pellegrini Bevans, die sich für das Frauenstimmrecht einsetzte, kann man in „Las Patriotas“ eine Mischung aus Mate-Gin mit Zitrussaft, Ginger Ale und Bierschaum genießen. Nach Rosa Guerra, Schriftstelllerin und Gründerin der Zeitschrift „La Carmela“, ist ein erstklassiger Cocktail aus Bacardi-Rum, Cassis, Absinth und bitterem Syrup benannt. Lässt man es sich in dem Lokal im Herzen Palermos (Paunero 2880) gut gehen, isst und trinkt man nicht nur vorzüglich, sondern lernt durch die mit Liebe gestaltete Menükarte auch etwas über die argentinische Geschichte - zur Abwechslung mal aus einer weiblichen Perspektive.
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