VENEZUELA
Trump-Diplomatie
Washington/Caracas - Die USA halten den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro für einen Drogenhändler und haben Ende März sogar ein Kopfgeld in Höhe von 15 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Ein Treffen mit dem autoritären Staatschef kann sich US-Präsident Donald Trump trotzdem vorstellen. "Ich würde vielleicht darüber nachdenken", sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Nachrichtenportals Axios. "Maduro würde sich gerne treffen. Und ich habe nie etwas gegen Treffen." Am Montag ruderte Trump etwas zurück. "Im Gegensatz zur radikalen Linken habe ich Sozialismus stets abgelehnt und immer an der Seite des venezolanischen Volkes gestanden", schrieb er auf Twitter. "Ich würde mich mit Maduro nur treffen, um über eine Sache zu sprechen: einen friedlichen Rückzug von der Macht."
Auch Maduro schloss ein Treffen mit Trump nicht aus. "Sollte es in einem Moment notwendig sein, bin ich bereit, respektvoll mit Präsident Donald Trump zu sprechen", sagte der venezolanische Staatschef am Montag im Fernsehsender Telesur.
Eigentlich erkennen die Vereinigten Staaten Maduro gar nicht mehr als Präsidenten an. Als sich Anfang 2019 der Oppositionsführer Juan Guaidó nach Maduros umstrittener Wiederwahl selbst zum Übergangspräsidenten erklärte, waren die USA das erste Land, das den jungen Abgeordneten als rechtmäßigen Regierungschef akzeptierte.
BRASILIEN
Schießwütige Polizei
Rio de Janeiro - In der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro und dem gleichnamigen Bundesstaat werden jeden Tag durchschnittlich fast fünf Menschen von der Polizei getötet. In den ersten fünf Monaten des Jahres kamen 741 Menschen bei Einsätzen der Sicherheitskräfte ums Leben, wie das Nachrichtenportal G1 am Montag berichtete. Das war die höchste Zahl seit Beginn der systematischen Erhebung vor 22 Jahren. Die brasilianischen Sicherheitskräfte sind für ihr hartes Vorgehen bekannt. Wenn die schwerbewaffneten Spezialeinheiten der Polizei im Kampf gegen die Drogenbanden in die Elendsviertel einrücken, geraten auch immer wieder Unbeteiligte zwischen die Fronten. 78 Prozent der Opfer seien schwarz oder dunkelhäutig, berichtete G1. Brasiliens rechter Präsident Jair Bolsonaro spricht sich dafür aus, dass Polizisten nicht juristisch belangt werden können, wenn sie im Einsatz Menschen töten.
MEXIKO
Heftiges Erdbeben
Mexiko-Stadt - Das Erdbeben der Stärke 7,5 vom Dienstag hat in Mexiko Schäden in mehr als 85 Ortschaften verursacht. Die Zahl der bestätigten Todesopfer stieg am Mittwoch auf sieben, wie der Gouverneur des südlichen Bundesstaates Oaxaca, Alejandro Murat, mitteilte. Mehr als 2000 Wohnhäuser und 59 Schulen wurden ihm zufolge beschädigt. Einige Dutzend Menschen mussten in Notunterkünften untergebracht werden. Nach Angaben des Chefs des mexikanischen Zivilschutzes, David León, hatten 46 Millionen Menschen in dem nordamerikanischen Land den Erdstoß zu spüren bekommen. Der seismologische Dienst meldete innerhalb von 24 Stunden mehr als 1700 Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 5,5. Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine seismische Aktivität bekannt ist. In Mexiko ereignen sich immer wieder heftige Beben.
BRASILIEN
Pro und contra
Brasília - Im eskalierenden Streit zwischen Anhängern des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro und Regierungsgegnern sind Unterstützer beider Lager in der Hauptstadt Brasília auf die Straße gegangen. Die verfeindeten Gruppen marschierten am Sonntag im Regierungsviertel auf, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Die Militärpolizei hielt die beiden Demonstrationszüge auf Abstand. Die Bolsonaro-Fans protestierten gegen den Obersten Gerichtshof, der ihrer Meinung nach mit Entscheidungen gegen Regierungsbeschlüsse seine Kompetenzen überschreitet. Die Regierungsgegner wurden von Fußballfans angeführt und demonstrierten gegen Rassismus und Faschismus. (dpa)
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