BRASILIEN
Waldbrände
Campo Grande - Die Brände in Brasiliens Pantanal haben das Niveau des Vorjahres erreicht, als in einem der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Welt schlimme Feuer wüteten. Dies geht aus den jüngsten Daten der Bundesuniversität Rio de Janeiro hervor. Demnach wurden bisher 2618 Quadratkilometer Waldfläche zerstört - im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt 2653 Quadratkilometer. Monatelang tobten die Brände im Pantanal 2020 und zerstörten schließlich laut der Zeitschrift „Nature“ mehr als das Doppelte der bei den Waldbränden in Kalifornien verbrannten Fläche. Das Feuchtgebiet, das sich von Brasilien auch auf die Nachbarländer Bolivien und Paraguay erstreckt, besteht aus einem verzweigten System von Flüssen und Seen und ist ein einzigartiges Natur- und Touristenparadies. Das Abfackeln ist für Kleinbauern die einfachste und billigste Methode, um die Äcker zu reinigen und für eine neue Aussaat vorzubereiten. Manchmal geraten die Brände jedoch außer Kontrolle.
BRASILIEN
Proteste
Brasília - Mehr als 6000 Indigene haben den Obersten Gerichtshof bei einer Demonstration in Brasília aufgefordert, ihre angestammten Gebiete nicht anzutasten und die Einrichtung neuer Schutzgebiete zuzulassen. Sie bildeten vor dem Obersten Gericht am Dienstagabend (Ortszeit) mit 380 Lampen die Botschaft „Brasilien, indigenes Land“, wie aus einer Mitteilung des indigenen Dachverbandes Apib hervorging. Am Mittwoch will das Oberste Gericht voraussichtlich über den Anspruch der Indigenen auf ihr angestammtes Land entscheiden. Zuvor hatten die Indigenen vor dem Nationalkongress demonstriert. Sie trugen auch Plakate mit Aufschriften wie „Bolsonaro raus“. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro gilt als Befürworter der wirtschaftlichen Ausbeutung des Amazonas-Gebiets und kündigte im Wahlkampf 2018 an, keinen Zentimeter an Schutzgebieten mehr auszuweisen.
NICARAGUA/USA
Visa-Beschränkungen
Washington - Angesichts des harten Vorgehens gegen die Opposition in Nicaragua will die US-Regierung weitere Sanktionen verhängen. 19 Wahlbeamte und Parteifunktionäre in Nicaragua würden mit Visa-Beschränkungen belegt, teilte das US-Außenministerium am Freitagabend (Ortszeit) in Washington mit. Sie seien an einem „Angriff auf die Demokratie“ beteiligt und in den USA nicht willkommen. Bereits zuvor hatte die US-Regierung Visa-Beschränkungen verhängt, von denen auch hohe Beamte aus Nicaragua betroffen waren. In dem mittelamerikanischen Land hatte es zuletzt eine Welle an Festnahmen von Oppositionellen gegeben. Die Opposition wirft der autoritären Regierung Ortegas vor, vor der Präsidentenwahl am 7. November mögliche Rivalen und Kritiker aus dem Weg räumen zu wollen. (dpa)
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