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Kontinent in Kürze

Actualizado: 30 jun 2020

Vom 29.5. bis 5.6.

CHILE

Quarantäne verlängert

Santiago de Chile - Angesichts weiter steigender Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die chilenische Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen im Ballungsraum rund um die Hauptstadt Santiago de Chile um eine weitere Woche bis zum 12. Juni verlängert. „In der Metropolregion Santiago sind wir seit drei Wochen in Quarantäne. Das ist ein enormes Opfer für die Bürger, aber wir müssen verstehen, dass diese Maßnahmen auch befolgt werden müssen“, sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Mittwoch. Die Mobilität der Menschen habe trotz der Ausgangsbeschränkungen nur um 30 Prozent nachgelassen. Das sei zu wenig, sagte der Ressortchef. Insgesamt leben in der Region etwa acht Millionen Menschen - das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles.

Bislang haben sich in Chile mehr als 115.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Damit liegt Chile nach Brasilien und Peru an dritter Stelle in Südamerika. Etwa 1300 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Viele Krankenhäuser haben ihre Belastungsgrenze bereits erreicht.

Zuletzt gab es in mehreren Gemeinden im Großraum Santiago zum Teil heftige Proteste, weil die Menschen seit Wochen nicht mehr zur Arbeit können und es kaum soziale Absicherung gibt. Die konservative Regierung von Präsident Sebastián Piñera ließ daraufhin Lebensmittelpakete verteilen.

ECUADOR

Ex-Präsident festgenommen

Guayaquil - Der frühere ecuadorianische Präsident Abdalá Bucaram ist im Rahmen von Korruptionsermittlungen festgenommen worden. Bei der Durchsuchung seines Hauses in der Hafenstadt Guayaquil entdeckten die Beamten eine Pistole, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Der ehemalige Staatschef sei daraufhin wegen illegalen Waffenbesitzes festgesetzt worden.Eigentlich ging es bei den Ermittlungen um mutmaßliche Unterschlagung bei der Beschaffung von Medikamenten und medizinischem Material während der Corona-Pandemie. In Guayaquil und der Hauptstadt Quito seien zahlreiche Häuser durchsucht und mehrere Verdächtige festgenommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Bucaram war zwischen 1996 und 1997 lediglich für rund sechs Monate Präsident von Ecuador. Nach Massenprotesten und Korruptionsvorwürfen wurde er vom Kongress abgesetzt und floh nach Panama. Bereits damals war wegen Unterschlagung gegen Bucaram ermittelt worden.

KOLUMBIEN

Farc-Renaissance

Bogotá - Vier Jahre nach dem historischen Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerrillaorganisation Farc haben Splittergruppen der Rebellen einem Geheimdienstbericht zufolge wieder Tausende Mitglieder. Innerhalb von nur einem Jahr hätten die illegalen Gruppen ihre Stärke auf rund 4600 Mitglieder verdoppelt, zitierte am Sonntag die renommierte Zeitung „El Tiempo“ aus einem vertraulichen Bericht des militärischen Geheimdienstes. Damit sind die Überreste der Farc nach der Rebellengruppe ELN wieder die zweitstärkste Guerrillaorganisation des Landes.

Ende 2016 hatten die Farc und die Regierung den jahrzehntelangen Konflikt mit rund 220 000 Toten und Millionen Vertriebenen in dem südamerikanischen Land mit einem Friedensvertrag beendet. Die meisten Guerrilla-Kämpfer legten die Waffen nieder. Allerdings wurden daraufhin zahlreiche ehemalige Rebellen von rechten Paramilitärs getötet. Auch die Wiedereingliederung ins zivile Leben gestaltete sich oft schwierig. Zahlreiche frühere Guerrilleros kehrten deshalb in den Untergrund zurück.

Unter den Dissidenten sind auch die früheren mächtigen Farc-Kommandeure Iván Márquez und Jesús Santrich, die den Friedensvertrag mit ausgehandelt hatten und für die neue Farc-Partei in den Kongress einziehen sollten. Sie haben offenbar eine Allianz mit dem regierungstreuen venezolanischen Verbrechersyndikat „La Piedrita“ geschmiedet und sind in Drogenschmuggel sowie illegalen Bergbau verwickelt.

KOLUMBIEN

USA schicken Soldaten

Bogota - 50 US-Soldaten sollen im Juni zur Unterstützung im Kampf gegen den Kokainhandel nach Kolumbien entsandt werden. Die Einheit des US Southern Command werde vier Monate bleiben, um das Militär des Landes in „Verfahren und Taktiken zur Verbesserung des Kampfes gegen den Drogenhandel“ zu beraten, sagte Armeechef Luis Fernando Navarro in einem Video am Donnerstag. Das US Southern Command bestätigte die Information kolumbianischen Medien zufolge. (dpa)

 

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