Vom 8.5. bis 15.5.
CHILE
Santiago unter Quarantäne
Santiago de Chile - Nach einem starken Anstieg der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die chilenische Regierung den Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt. „Diese Maßnahmen werden ergriffen, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden müssen, und dass sich der Infektionsherd vom Großraum Santiago auf andere Gebiete ausbreitet“, sagte Gesundheitsminister Jaime Mañalich am Mittwoch. Demnach dürfen die Bewohner der Region nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Die Ausgangssperre gilt ab heute Abend für zunächst eine Woche in den 32 Gemeinden der Metropolregion und sechs angrenzenden Ortschaften. Insgesamt leben in der Region etwa acht Millionen Menschen - das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles.
URUGUAY
Besatzung verlässt Kreuzfahrtschiff
Montevideo - Die Besatzung des Kreuzfahrtschiffs „Greg Mortimer“, das zahlreiche Coronavirus-Infizierte an Bord hatte, ist in Montevideo an Land gegangen. „Das ist ein Moment großer Freude“, twitterte Uruguays Außenminister Ernesto Talvi am Dienstag. In Bussen wurde die Schiffsmannschaft zu zwei Hotels in der Hauptstadt des Landes gebracht. „Ein Alptraum endet“, zitierte die uruguayische Zeitung „El País“ ein Mitglied der Mannschaft. Mehr als einen Monat lang habe er eingeschlossen in seiner Kabine verbracht. Dem Direktor eines Krankenhauses zufolge wurden 35 Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet. Sie seien aber „stabil und ohne Symptome“. Insgesamt waren fast 60 Prozent der mehr als 200 Menschen an Bord der „Greg Mortimer“ positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Die meisten Passagiere stammten aus Australien und Neuseeland. Im April wurden mehr als 100 Passagiere nach Melbourne ausgeflogen.
BRASILIEN
Bolsonaro fühlt sich verfolgt
Brasília - Präsident Jair Bolsonaro hat sich von der Bundespolizei verfolgt gefühlt - und damit den von ihm angestrebten Wechsel auf der Position des Polizei-Direktors in Rio de Janeiro begründet. Das berichteten verschiedene brasilianische Medien am Dienstag. Hintergrund ist ein Verfahren gegen den rechtspopulistischen Präsidenten. Dabei wurde ein mit Spannung erwartetes Video von einer Kabinettssitzung als Beweismittel herangezogen. Bolsonaro wird politische Einflussnahme auf die Bundespolizei vorgeworfen. Den Berichten zufolge geht aus der Aufzeichnung vom April hervor, dass der Präsident Schimpfwörter benutzte und drohte, den Bundespolizei-Chef und den Justizminister auszutauschen, falls der Posten des Direktors der Bundespolizei in Rio de Janeiro nicht neu besetzt werden könne. Er müsse seine Familienmitglieder schützen, so Bolsonaro. Berichten zufolge war die Polizei dabei, zwei politisch aktive Söhne des Präsidenten zu belasten.
KUBA
Vorwürfe gegen US-Regierung
Havanna - Kuba hat der US-Regierung Mitschuld an einem Angriff auf die kubanische Botschaft in Washington vor zwei Wochen gegeben. Es handle sich um einen terroristischen Akt, sagte der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez am Dienstag. Dieser sei ein direktes Resultat eines „Diskurses des Hasses“ gegen Kuba von der US-Regierung sowie einer permanenten Anstiftung zu Gewalt durch Politiker und extremistische, antikubanische Gruppen in den USA. Das Schweigen der US-Regierung zu dem Thema sei verdächtig. In der Nacht zum 30. April waren offenbar mit einem Sturmgewehr zahlreiche Schüsse auf die kubanische Botschaft in der US-Hauptstadt abgefeuert worden.
BRASILIEN
Bolsonaro schickt Militär
Brasília - Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Streitkräfte des Landes vorzeitig nach Amazonien geschickt, um Abholzung und Brände zu bekämpfen. Dies geht aus einer Veröffentlichung im „Diário Oficial“, einer Art Amtsblatt, vom Donnerstag hervor. Es geschieht drei Monate früher als 2019, als die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt dramatisch zunahm und internationale Kritik hervorrief. Der Einsatz ist von 11. Mai bis 10. Juni in den neun Bundesstaaten des Amazonasgebiets vorgesehen und kann wie im vergangenen Jahr auf bis zu 60 Tage ausgeweitet werden. Umweltschützern zufolge kann die Anwesenheit der Streitkräfte die illegale Zerstörung des Waldes kurzfristig eindämmen. Aber sie warnen auch, dass die Armee nicht die Arbeit der Umweltbehörden ersetzen kann. (dpa/mc)
Die argentinische Wirtschaft nach der Krise
Von Juan E. Alemann
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