BOLIVIEN
Arce offiziell Wahlsieger
La Paz - Der linke Kandidat Luis Arce hat die Präsidentenwahl in Bolivien auch laut der offiziellen Stimmauszählung gewonnen. Das teilte das Oberste Wahlgericht des Andenstaats am vergangenen Freitag mit. Der Wirtschaftsminister des 2019 zurückgetretenen Staatschefs Evo Morales vereinte der Wahlbehörde zufolge nach Auszählung aller Stimmen 55,1 Prozent der Stimmen auf sich, gefolgt von dem liberalen Kandidaten und Ex-Präsidenten Carlos Mesa mit 28,8 Prozent. Gegen seine Wahl kam es zu vereinzelten Protesten. Für einen Sieg in der ersten Runde sind mehr als 50 Prozent der Stimmen oder mindestens 40 Prozent sowie zehn Prozentpunkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten nötig.
NICARAGUA
Umstrittenes Gesetz
Managua - In Nicaragua ist ein umstrittenes Gesetz gegen Cyberkriminalität auf den Weg gebracht worden. Kritische Beiträge in sozialen Medien könnten durch das Gesetz, das die sandinistische Regierungspartei FSLN mit ihrer großen Mehrheit in der Nationalversammlung des mittelamerikanischen Landes am Dienstag verabschiedete, mit Haft bestraft werden. Es sieht Haftstrafen von zwei bis vier Jahren für die Verbreitung falscher oder verfälschter Informationen in elektronischen Medien vor. Die Opposition wirft der sozialistischen Regierung von Präsident Daniel Ortega vor, Kritiker damit zum Schweigen bringen zu wollen. Die Regierung hingegen gibt an, Delikte wie Computerbetrug, Verstöße gegen die Datensicherheit sowie die Verbreitung vertraulicher Informationen und Aufzeichnungen von Angelegenheiten, die "nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind", zu bekämpfen.
VENEZUELA
Oppositionführer geflüchtet
Madrid - Nach der Flucht des Oppositionsführers Leopoldo López hat die venezolanische Regierung von Präsident Nicolás Maduro schwere Vorwürfe gegen ihn und gegen Spanien erhoben. Der zuvor in Venezuela inhaftierte López hatte eineinhalb Jahre in der spanischen Botschaft in Caracas festgesteckt. Nun gelang ihm die Ausreise - am Sonntag kam er in Madrid an. Der spanische Botschafter Jesús Silva habe dies nachweislich organisiert, hieß es in einer Mitteilung von Venezuelas Regierung. Von der Botschaftsresidenz aus habe López zudem mit Silvas Wissen die "terroristische" "Operation Gedeón" (Gideon) geplant - mit dem Ziel, Maduro zu ermorden und das Land zu destabilisieren. Das Verhalten Spaniens sei feindselig, unverschämt und inakzeptabel und verstoße gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen, hieß es aus Caracas.
BRASILIEN
Waldbrände
Brasília - Chaos im Kampf gegen Waldbrände in Brasilien: Die brasilianische Umweltbehörde Ibama lässt die Feuerwehrleute nun doch wieder ihre Arbeit aufnehmen. Dies ging aus einem neuerlichen Schreiben des Chefs des "Nationalen Zentrums für die Verhütung und Bekämpfung von Waldbränden" (Prevfogo) hervor, aus dem das Nachrichtenportal "G1" am vergangenen Freitag zitierte. Zuvor hatte die Umweltbehörde sämtliche Kräfte im Einsatz gegen das Feuer zurückbeordert und ihren drastischen Schritt mit Geldmangel begründet. Das Ibama hatte dabei von Problemen bei der Freigabe von Mitteln durch das Finanzministerium seit September gesprochen. Man sei mit 19 Millionen Reais (rund 2,9 Millionen Euro) im Zahlungsrückstand. Davon wurden laut "G1" nun 16 Millionen Reais freigegeben. (dpa)
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