PARAGUAY
Ex-Vizepräsident entführt
Bella Vista Norte - Linke Rebellen haben im Nordosten von Paraguay den ehemaligen Vizepräsidenten des Landes entführt. Kämpfer der Guerillaorganisation EPP verschleppten Óscar Denis und einen Arbeiter von seinem Landgut nahe der Ortschaft Bella Vista Norte an der Grenze zu Brasilien. Zunächst stellten die Entführer keine Forderungen. „Wir sind offen für ein Gespräch. Wir wollen, dass sie mit uns Kontakt aufnehmen“, sagte seine Tochter Beatriz Denis gestern im Radiosender ABC. In der vergangenen Woche hatten Soldaten bei einem Militäreinsatz gegen die Paraguayische Volksarmee (EPP) zwei elfjährige Mädchen aus Argentinien erschossen. Nach Einschätzung der Streitkräfte handelte es sich bei den Opfern um Verwandte der Rebellenführer.
MEXIKO
Nazi-Bild in Autohaus
Mexiko-Stadt/Wolfsburg - Nach heftiger Kritik wegen Fotos aus der NS-Zeit in den Räumen eines mexikanischen Autohauses hat sich Volkswagen von dem Händler getrennt. „Das Unternehmen hat beschlossen, sämtliche Geschäftsbeziehungen zu beenden“, erklärte der Konzern am Dienstag. „Wir verurteilen den Gebrauch der Bilder, die in der Einrichtung zu sehen waren.“ Am vergangenen Wochenende hatte eine Frau auf Twitter ein Foto aus den Geschäftsräumen des VW-Autohauses in Mexiko-Stadt veröffentlicht. Darauf ist an der Wand ein Bild von der Grundsteinlegung des Volkswagen-Stammwerks im heutigen Wolfsburg im Jahr 1938 mit Adolf Hitler zu sehen.
BOLIVIEN
Keine Evo-Kandidatur
La Paz - Rund fünf Wochen vor den Senatswahlen in Bolivien hat ein Gericht die Hoffnungen des ehemaligen Präsidenten Evo Morales auf einen Sitz in dem Gremium endgültig zunichte gemacht. Nachdem zwei Richter sich in der vergangenen Woche nicht hatten einigen können, hielt ein weiterer Richter nun eine frühere Entscheidung der obersten Wahlbehörde aufrecht, die Morales eine Kandidatur untersagt hatte. Die Wahlbehörde hatte eine Kandidatur des langjährigen Staatschefs als Senator für das Department Cochabamba bereits im Februar für unzulässig erklärt, weil er keinen dauerhaften Wohnsitz in Bolivien habe. Morales lebt derzeit im Exil in Argentinien.
JAMAIKA
Sieg für Premier Holness
Kingston - Die Regierungspartei von Premierminister Andrew Holness hat bei der Parlamentswahl in Jamaika einen deutlichen Sieg errungen. Die konservative Arbeiterpartei JLP errang 49 der 63 Abgeordnetenmandate, wie die Wahlkommission am Freitag nach der vorläufigen Auszählung der Stimmen mitteilte. Die oppositionelle sozialdemokratische Nationale Volkspartei (PNP) kam bei der Abstimmung am Donnerstag nur auf 14 Parlamentssitze. Damit könnte Amtsinhaber Holness Jamaika für weitere fünf Jahre regieren.
VENEZUELA
Protestanführer verlässt Botschaft
Caracas - Einer der führenden Oppositionspolitiker Venezuelas hat nach drei Jahren die chilenische Botschaft in Caracas verlassen, in der ihm Asyl gewährt worden war. Auf Fotos war am Mittwoch zu sehen, wie Freddy Guevara auf einem Platz in der venezolanischen Hauptstadt mit Journalisten sprach. Er hatte die Proteste gegen die Regierung in Venezuela 2017 angeführt und war aus Angst vor einer jahrelangen Haftstrafe in die chilenische Botschaft geflüchtet. „Es war nicht wie in einem Gefängnis“, sagte Guevara der venezolanischen Zeitung „El Nacional“ zufolge. (dpa/mc)
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