MEXIKO
Demo mit Präsident
Mexiko-Stadt - Zwei Wochen nach Massendemonstrationen gegen ihn ist der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador mit Tausenden Anhängern auf die Straße gegangen. Gemeinsam marschierten sie am Sonntag mehr als vier Stunden lang durch Mexiko-Stadt zum zentralen Platz Zócalo, wo der Staats- und Regierungschef anschließend eine Rede hielt. Anlass war der Ablauf der ersten vier Jahre seiner sechsjährigen Amtszeit. Die Verfassung des Landes erlaubt keine Wiederwahl des Präsidenten. Einige Anhänger riefen López Obrador laut Medienberichten bei seiner Rede in der Hauptstadt zu, er solle dennoch erneut antreten. Der 69-Jährige lehnte dies ab. Am 13. November hatten Tausende Menschen unter anderem in Mexiko-Stadt gegen eine geplante Wahlreform des linksgerichteten Populisten demonstriert, mit der er aus Sicht von Kritikern die Demokratie schwächen würde.
PERU
Machtkampf
Lima - Inmitten eines heftigen Machtkampfes mit dem Kongress hat der peruanische Präsident Pedro Castillo eine neue Kabinettschefin ernannt. Er vereidigte Betssy Chávez am Freitag als Präsidentin des Ministerrates, wie das Präsidialamt mitteilte. Chávez ist bereits die fünfte Kabinettschefin seit Castillos Amtsantritt im Juli vergangenen Jahres. Der bisherige Kabinettschef Aníbal Torres war zurückgetreten, nachdem der Kongress sich geweigert hatte, über eine von ihm gestellte Vertrauensfrage abzustimmen. Castillos Regierung steht seit dem Amtsantritt des ehemaligen Dorfschullehrers unter Druck. Wegen verschiedener Vorwürfe oder Meinungsverschiedenheiten räumten immer wieder wichtige Minister ihre Posten. Gegen Castillo selbst wird unter anderem wegen Korruption ermittelt.
VENEZUELA
Neuer Dialog
Mexiko-Stadt - Venezuelas Regierung und die Opposition haben nach gut einem Jahr Gespräche wiederaufgenommen und eine humanitäre Zusammenarbeit vereinbart. Vertreter beider Seiten unterschrieben am Samstag vor Journalisten in Mexiko-Stadt ein entsprechendes Teilabkommen. Dieses sieht unter anderem gemeinsame Bemühungen vor, die Freigabe von wegen internationalen Sanktionen eingefrorenen Staatsgeldern zu erreichen, um dringende Sozialausgaben zu finanzieren. Daraufhin kündigte die US-Regierung an, Restriktionen gegen die Ölfirma Chevron in Venezuela zu lockern. Ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter sagte in einer Telefonschalte mit Journalisten, das Finanzministerium habe Chevron eine zeitlich begrenzte Erlaubnis erteilt, die dem US-Konzern die Wiederaufnahme begrenzten Rohstoffabbaus in dem Land gestattet.
URUGUAY
Plastikmüll-Verhandlungen
Punta del Este - Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen und Umweltverbänden verhandeln in Uruguay über ein global verbindliches Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Die erste Gesprächsrunde der von den Vereinten Nationen (UN) organisierten Konferenz begann am Montag im Ferienort Punta del Este und dauert noch bis zum heutigen Freitag. Ein zwischenstaatlicher Verhandlungsausschuss soll einen Vertrag zur Eindämmung der Verschmutzung durch Einwegplastik, Geisternetze oder Mikroplastik aushandeln. Eine Resolution, die den Verhandlungen den Weg ebnete, war im März bei der UN-Umweltversammlung im kenianischen Nairobi verabschiedet worden.
GUATEMALA
Verfahren gegen Ex-First-Lady eingestellt
Guatemala-Stadt- Mehr als drei Jahre nach ihrer Verhaftung ist das Gerichtsverfahren gegen die ehemalige First Lady von Guatemala und frühere Präsidentschaftskandidatin Sandra Torres eingestellt worden. Eine Richterin kam zu dem Schluss, es gebe nicht genug Beweise, um die 67-Jährige wegen illegaler Wahlkampffinanzierung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht zu stellen, wie örtliche Medien am Dienstag berichteten. Damit kann die Generalsekretärin der sozialdemokratischen Partei UNE bei den nächsten Wahlen in einem guten halben Jahr wieder kandidieren. (dpa/mc)
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