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  • Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Kontinent in Kürze

MEXIKO

Mehr Frauenmorde

Mexiko-Stadt - Die ohnehin hohen Zahlen der Morde und Femizide (Frauentötungen) in Mexiko sind in der ersten Hälfte 2020 im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres noch einmal gestiegen. Im Jahr 2019 hatte es nach offizieller Statistik 97,6 Mordopfer pro Tag in dem nordamerikanischen Land gegeben. Nach Zahlen, die Mexikos Sicherheitsminister Alfonso Durazo am Montag vorstellte, waren es von Januar bis Juni dieses Jahres 17.982 Mordopfer - 98,8 pro Tag.

Darunter waren 489 Frauen, die Opfer von sogenannten Femiziden - also wegen ihres Geschlechts umgebracht - wurden. In der ersten Hälfte des Vorjahres hatte diese Zahl bei 448 gelegen - ein Anstieg um rund 9,2 Prozent. Die Ziffern der Morde und Femizide im ersten Halbjahr 2019 waren bereits höher als die von 2018.

KUBA

Kaum noch Neuinfizierte

Havanna - Kuba hat zum ersten Mal seit Ausbruch des Coronavirus dort an einem Tag keine neue Infektion festgestellt. Zum neunten Tag in Folge habe es am Sonntag zudem keinen neuen Todesfall gegeben, teilte der Chef-Epidemiologe des kubanischen Gesundheitsministeriums, Francisco Durán, am Montag mit. Es könne jedoch noch Infizierte ohne Symptome im Land geben. Seit dem ersten Fall am 11. März wurden nach offiziellen Angaben 2462 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in dem Inselstaat mit rund elf Millionen Einwohnern festgestellt. Demnach gelten 2319 der Infizierten als genesen, 87 Covid-19-Erkrankte starben.

BRASILIEN/PARAGUAY

Stroessner-Exhumierung

Brasília - Ein Gericht in Brasilien hat die Exhumierung des Leichnams des ehemaligen paraguayischen Diktators Alfredo Stroessner in Brasília genehmigt. Wie brasilianische und paraguayische Medien am Dienstag (Ortszeit) berichteten, gab der Richter einem Antrag von Enrique Fleitas statt, der behauptet, ein Sohn Stroessners zu sein. Er verlangt einen Vaterschaftstest und möchte an dem Erbe von 20 Millionen Dollar beteiligt werden. Der verheiratete Stroessner hatte während seines Lebens mehrere Geliebte, mit denen er auch Kinder zeugte. Seine Tochter Graciela Stroessner (74), die als einzige Erbin des 2006 im Exil in Brasilien Verstorbenen gilt, hat die Exhumierung akzeptiert. Allerdings muss aufgrund der grassierenden Corona-Pandemie auch noch die zuständige Stelle für den Friedhof zustimmen, auf dem Stroessner in der Hauptstadt Brasília begraben ist. Stroessner (1912 - 2006), Sohn eines deutschen Einwanderers, war nach seiner Entmachtung in Paraguay 1989 nach Brasilien geflohen. Während seiner Diktatur von 1954 bis 1989 waren nach Dokumentation der paraguayischen Wahrheitskommission CVJ 425 Menschen verschleppt und ermordet worden. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Tausende wurden festgenommen und gefoltert.

KOLUMBIEN

Hohes Amt für Farc-Politikerin

Bogotá - Die ehemalige Farc-Kämpferin Sandra Ramírez ist zur Zweiten Vizepräsidentin des kolumbianischen Senats gewählt worden. Ramírez, die 66 Stimmen bekam, wertete die Wahl in ihrer Rede als Anerkennung des Friedensprozesses und der Farc-Partei, wie Caracol Radio am Dienstag berichtete. Die 54-Jährige kämpfte rund 35 Jahre in der linken Farc-Guerilla und war Partnerin des damaligen Anführers Manuel Marulanda alias "Tirofijo". Zweite Vizepräsidentin des Senats ist eines der höchsten Ämter, in das ehemalige Farc-Kämpfer nach dem Ende des bewaffneten Kampfes gelangt sind. Der ursprünglich dafür vorgesehene Gustavo Bolívar hatte seine Ambitionen zurückgestellt, auch weil das Amt nach einem Bericht der Zeitung "El Espectador" aufgrund des Prinzips der Geschlechtergleichheit mit einer Frau besetzt werde sollte.

VENEZUELA

Türkei hilft

Caracas - In der sich verschärfenden Corona-Pandemie ist ein Flugzeug mit mindestens 15 Tonnen Hilfsgütern aus der Türkei in Venezuela eingetroffen. Die Maschine kam auf dem Hauptstadtflughafen Maiquetía an, wie die Zeitung "El Nacional" am Samstag berichtete. Die Lieferung enthielt demnach unter anderem 25 Atemgeräte, 40.000 Corona-Testkits, 10.000 Schutzmasken und 35.000 Schutzanzüge. "Damit hat Venezuela bislang insgesamt 1000 Tonnen humanitäre Hilfe im Zusammenhang mit der Pandemie erhalten - von der Türkei, China, Russland und internationalen Organisationen wie der Uno und dem Roten Kreuz", wird Gesundheitsminister Carlos Alvarado zitiert. Die Zahl der registrierten Corona-Fälle in dem Krisenstaat war zuletzt sprunghaft auf mehr als 10.000 angestiegen, auch wenn die tatsächlichen Zahlen wegen fehlender Tests und mangelnder Information weit höher liegen dürften. Auch mehrere führende Politiker haben sich mit dem Virus infiziert.

BRASILIEN

Mehr Militärs in Ämtern

Brasília - Die Zahl der Militärs, die in Brasilien zivile Ämter in Regierung und Behörden innehaben, hat sich in den beiden ersten Jahren der Amtszeit von Präsident Jair Bolsonaro mehr als verdoppelt. Dies berichtete die Zeitung "O Globo" am Samstag unter Berufung auf den brasilianischen Bundesrechnungshof. Demnach besetzen in diesem Jahr 6157 aktive und Reservemilitärs zivile Ämter, 2018 waren es noch 2765 gewesen. Das Verteidigungsministerium in Brasília wollte die Zahlen nicht kommentieren; es zählt nur die noch aktiven Militärs in Regierung und Verwaltung. Der rechtspopulistische Bolsonaro - selbst Hauptmann der Reserve - ist ein glühender Anhänger des Militärs. Fast jeder vierte Minister in seinem Kabinett gehört den Streitkräften an. Aus ihrer Sympathie für die Militärdiktatur (1964-1985) machen sie ebenso wenig einen Hehl wie aus ihrer Verachtung für mühsame demokratische Verhandlungsprozesse.

NICARAGUA

Ortega maskiert

Managua - Der nicaraguanische Präsident Daniel Ortega hat sich zum Jahrestag der Revolution von 1979 in Nicaragua wie erwartet erstmals seit mehreren Wochen wieder in der Öffentlichkeit gezeigt. Ortega wurde bei einem feierlichen Akt auf dem sogenannten Platz der Revolution in der Hauptstadt Managua ebenso wie Präsidentengattin und Vizepräsidentin Rosario Murillo erstmals mit Schutzmaske gegen das Coronavirus gesehen, wie die regierungskritische Zeitung "La Prensa" am Sonntagabend berichtete. Es war auch das erste Mal in mehr als 40 Jahren, dass der Jahrestag der Sandinistischen Revolution nicht mit einer Massenveranstaltung begangen wurde. Murillo hatte dem Bericht zufolge wegen der Corona-Pandemie zu virtuellen Feierlichkeiten aufgerufen, auch wenn der von den linken Sandinisten autoritär regierte Staat kaum Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus ergriffen hatte. Die Regierung organisierte inmitten der Pandemie sogar eine Reihe von Veranstaltungen wie Musikfestivals und warb für Tourismus. Nur mehrere Tausend Menschen haben sich nach offiziellen Angaben in Nicaragua mit dem Coronavirus infiziert, rund 100 Patienten sind bislang gestorben. Ortega verharmloste das Virus in seiner Rede auch erneut. Er sagte, die schlimmste Pandemie seien der Hunger und der wilde Kapitalismus. Immer wieder war der 74-Jährige, der zur Risikogruppe gehört, zuletzt über Wochen nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten, was zu Spekulationen über seinen Gesundheitszustand geführt hatte. (dpa)

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