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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Kollegen

Von Marion Kaufmann

Jedes Mal, wenn ich Kriegsnachrichten lese, oder im Fernseher sehe, denke ich an meine Kollegen. Ich kenne keinen von ihnen persönlich, aber einige Namen klingen wie jene alter Bekannten. Für viele von uns, die in einem Land ohne Kriege leben, ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, morgens, bei der ersten Tasse Kaffee, die Nachrichten zu lesen, die aus der Ukraine kommen. Nachrichten, die Männer und Frauen, die bisher ein eher ruhiges Korrespondentenleben in Europa geführt haben, -auch wenn viele von ihnen schon Erfahrungen aus Krisenzonen kennen- und jetzt tagtäglich aus nächster Nähe sehen, wie innerhalb von Tagen Städte destruiert werden und Menschen umkommen und dabei ständig das eigene Leben riskieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie eine Elisabetta Piqué es fertig bringt, zerstörte Straßen, herumirrende und verzweifelte Menschen zu sehen, oftmals mit ihnen sprechend, fragend, und nicht selbst an dem, was sie beobachtet, verzweifelt. Das Foto, das vor ein paar Tagen erschien, zeigt sie bei der Arbeit: Nicht im eleganten Zimmer eines schönen Hotels, sondern im Keller, in der Hotelgarage, die derzeit den Gästen und Angestellten Sicherheit bei einem Angriff bietet. Dort sitzt sie mit ihrem Laptop an einem kleinen, prekären Tisch, mit einem primitiven Holzbrett als Unterlage. Oder eine Luisa Corradini, die von Paris aus über den Krieg informiert, oder ein Nelson Castro, der -im Fernsehen- in Kiew für uns das Stadtbild und die Menschen schildert.

Natürlich ist es ungerecht, nur ein paar dieser Korrespondenten zu nennen, wenn es so viele andere noch gibt, so viele Journalisten, Fotografen, Fahrer, Piloten und Dolmetscher aus allen Ländern und Kontinenten! Wir denken an sie alle, und hoffen, dass die Menschen in der Ukraine bald wieder in Frieden leben können, und mit ihnen auch die Berichterstatter.

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