Die Stiftung Verbundenheit löst im „Culture Lab“ Vorurteile über Deutschland auf
Von Catharina Luisa Deege
Buenos Aires (AT) - Es ist das zweite große Event der neuen Initiative „Junges Netzwerk“; 35 Jugendliche und junge Erwachsene (davon 28 Argentinier*innen und 7 Deutsche) trafen sich am vergangenen Freitagmorgen in den Veranstaltungsräumen der Estación Federal. Der Tag startete mit Kaffee und gesunden Snacks, sowie vielen herzlichen Begrüßungen - viele Teilnehmer der Veranstaltung kannten sich bereits vom ersten #jugendtreff in Rosario, die auch damals von der Zentralstelle für Auslandsschulen und der FAAG unterstützt wurden.
Der Organisator des „Culture Lab“ (zu deutsch: Kultur-Labor) und Projektleiter hier in Argentinien für die „Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“, Marco Just Quiles, sowie Gabriel Podevils und Maja Dimitroff von der Kulturabteilung der deutschen Botschaft begrüßten alle Anwesenden und danach ging es auch schon in die Gruppenarbeitsphase. Die allgemeinen Ziele der Organisatoren und Kooperationspartner, bei jungen Argentinier*innen Interesse an Deutschland zu wecken, sowie der Stärkung der deutsch-argentinischen Gemeinschaft im ganzen Land und der Vermittlung eines modernen Deutschlandbildes, wurden durch die unterhaltsame, lehrreiche und letztendlich produktive praktische Phase erfolgreich umgesetzt.
Dadurch, dass die deutschen, sowie argentinischen Freiwilligen, Schüler*innen, Studierenden und Sprachinteressierten in verschiedene Gruppen wie Politik, Kultur, Umwelt, die Frau in der Gesellschaft, uvm. aufgeteilt wurden, konnte konzentriert jeweils ein Projekt entwickelt werden. Jede Gruppe wurde von einem Projektleider angeführt. Von der Stiftung Wachnitz in Misiones, über das Kulturzentrum Europa in Salta, dem Goethe-Zentrum Mendoza, der Stiftung „Manos Verdes“, bishin zur „Sociedad Escolar Alemana“ in Bahia Blanca wurde jeweils ein Vertreter der Institutionen geschickt, um die Teilnehmer des #jugendtreffs zu inspirieren.
Projekte, in denen man das Beste aus beiden Ländern vereint und zusätzlich vor allem das „Deutschland von heute“ respektiert. Ein Volksfest mit Dirndlwettbewerb und Schuhplattler? Schnee von gestern! Die Unterschiede zwischen verschiedenen Traditionen und Bräuchen deutscher Regionen zu untermalen und Gemeinsamkeiten zwischen Argentinien und Deutschland zu finden hilft ungemein bei den jungen Leuten (und damit sind alle gemeint, die sich so fühlen), ein Interesse an der internationalen Zusammenarbeit zu entwickeln.
Heraus kamen nach der etwa 4-stündigen Arbeitsphase interessante Ergebnisse, Ideen für Projekte verschiedenster Art: ein Filmwettbewerb, bei dem die Diskriminierung der Frauen in Argentinien, sowie in Deutschland beleuchtet wird, eine Veranstaltung, bei der nicht nur zu deutschen Volkstänzen, sondern auch beispielsweise zu Jazz und Hip-Hop das Tanzbein geschwungen werden kann und ein Theaterstück, bei dem sich die Schauspieler Masken, die für deutsche Klischees stehen sollen, vom Gesicht nehmen, um die kulturelle und gesellschaftliche Diversität in der Bundesrepublik zu verdeutlichen.
„Wir haben die Mittel, um eure Ideen zu verwirklichen“, betont Just Quiles. Am zweiten Tag, der in der Sportstätte des Deutschen Klubs in Punta Chica stattfand, am Ende des Gesprächs zwischen einem Teil der jungen Erwachsenen, der (noch) im argentinischen Parlament sitzenden Cornelia Schmidt-Liermann, Mitgliedern und Leitern deutscher Gemeinschaften und Vereine zog der ehemalige Schüler des „Colegio Alemán Córdoba“ Tomás Recalde das Fazit: „Wir sollten hier nun alle mit einem konkreten Vorhaben rausgehen. Noch fehlen uns zwar die Erfahrung und auch die finanziellen Mittel, um unsere Projekte umzusetzen, aber wir können zusammen anfangen, gemeinsam daran zu arbeiten“.
Nach einem leckeren Asado und einem Faustball-Turnier ging auch der zweite Tag des „Culture Labs“ vorüber. Bei dem Spaß und Engagement, welches die Teilnehmer zeigten, ist es wohl bis zum nächsten #jugendtreff nicht mehr lange hin!
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