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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Klimaschutz trotz Krieg

Was bringt die Weltklimakonferenz COP27?

COP27
Wie kein anderer Kontinent ist Afrika von den Folgen des Klimawandels betroffen. (Foto: dpa)

Kairo (dpa) - Die diesjährige UN-Klimakonferenz beginnt diesen Sonntag am 6. November im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich. Dort debattieren Vertreter aus rund 200 Staaten dann zwei Wochen lang, wie die Erhitzung der Erde eingedämmt werden kann. Dabei geht es auch um weitere Finanzhilfen gegen Schäden durch klimabedingte Extremwetter. Die Entwicklungsländer fordern dafür seit vielen Jahren mehr Geld. COP steht kurz für „Conference of the Parties”, also die Konferenz der Parteien - gemeint sind jene Staaten, die die sogenannte Klima-Rahmenkonvention unterschrieben haben. Der Gipfel findet erstmals seit 2016 wieder in Afrika statt.

Der designierte Präsident der UN-Klimakonferenz COP27, Ägyptens Außenminister Samih Schukri, hat mehr Finanzhilfen für ärmere Länder verlangt. Die bisherigen Hilfen seien „ohne wirklichen Einfluss” im Kampf gegen die Erderwärmung, sagte Schukri der Deutschen Presse-Agentur in Kairo. „Ich will die Verpflichtungen nicht kleinreden. Aber 100 Milliarden US-Dollar im globalen Maßstab, im Maßstab der Fähigkeiten der Industrieländer, deren Budgets teilweise Billionen Dollar erreichen - das ist winzig.” Als Beispiele nannte der ägyptische Außenminister die Flutkatastrophe in Pakistan sowie die Zerstörungen nach Stürmen an der US-Ostküste. „Wir sitzen alle im selben Boot.” Eigentlich hatten die reichen Länder zugesagt, von 2020 bis 2025 jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar (nach heutigem Kurs etwa 100 Milliarden Euro) für den Klimaschutz in ärmeren Ländern zu mobilisieren. Bisher kamen - einmalig - 83 Milliarden Dollar zusammen, und die Anschlussfinanzierung ist nicht gesichert. „Es herrscht ein Mangel an Vertrauen”, sagte Schukri. Klima-Aktivisten sollen in einer bestimmten Zone in der Nähe des Konferenzzentrums demonstrieren. In dem nordafrikanischen Land sind Proteste sonst äußerst selten und faktisch verboten. Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg verzichtet auf die Teilnahme am diesjährigen Weltklimagipfel. Das kündigte die 19-Jährige am vergangenen Sonntag bei der Vorstellung ihres Buchs zu den Folgen der Erderwärmung an. Thunberg kritisierte die als COP27 bezeichnete Klimakonferenz als Forum zum „Greenwashing” - mit dem Begriff ist das Vortäuschen von Maßnahmen gegen die Erderwärmung durch Politiker gemeint.

Am Ende der Konferenz steht eine Art Abschlusserklärung. Darin müsste eigentlich nachvollziehbar erklärt werden, wie die Staatengemeinschaft konkret auf den globalen Temperaturanstieg auf 1,5-Grad bis zum Ende des Jahrhunderts beschränken will. Es könnte eher auf eine Erwärmung um 2,5 Grad hinauslaufen. Angesichts der neu aufgerissenen Gräben etwa zwischen der Nato und Russland (wegen des Ukraine-Kriegs) oder auch China und den USA (wegen Pekings Ansprüchen auf Taiwan) ist es sogar denkbar, dass noch nicht einmal ein finales Papier beschlossen wird.


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