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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Kleine Perlen, große Hits

Die Toten Hosen machen „Alles aus Liebe“

Toten Hosen
Heute erscheint das neue Album der auch in Argentinien beliebten deutschen Band. (Foto: dpa)

Berlin/Düsseldorf (dpa) - Das Daumen-runter-Urteil mancher Fans der ersten Stunde ist fast so alt wie die Toten Hosen selbst. Und es nervt Campino, deshalb nimmt er es auch gleich am Anfang eines neuen Songs aufs Korn: „Die Hosen sind kein Punkrock mehr - alle sagen das“, brüllt der Sänger nörgelnden Begleitern des Massenerfolgs seiner einst kleinen, räudigen Straßenköter-Truppe entgegen, die jetzt stolze 40 Jahre als Deutschpop-Unikat auf dem Buckel hat.

Danach verbindet Campino die persönliche Spitze gegen das gefühlt ewige „Mainstream“-Gemurre mit einem bissigen Text über „Fake News“ und Verschwörungsmythen: „Ein Hoch auf die Gerüchteküche/wer beweist mir, dass ich lüge“. Das mit einem hübschen Spaghettiwestern-Intro („3 Akkorde für ein Hallelujah!“) eingeleitete Lied zeigt: Doch, die Toten Hosen haben noch reichlich Punk-Rotz in petto.

„Alle sagen das“ ist eines von insgesamt sieben neuen Stücken auf einem opulenten Jubiläumsalbum zum 40. Band-Geburtstag in diesem Frühjahr, der ab Juni auch bei einer großen Tournee gefeiert wird. Der Wut-Song gehört zu den Höhepunkten von „Alles aus Liebe: 40 Jahre Die Toten Hosen“, einer stark erweiterten Hit-Compilation zur erstaunlichen Karriere dieser aus Düsseldorfs Punk-Underground der frühen 80er steil emporgewachsenen Musiker.

Andere neu geschriebene Lieder des als Vierfach-Vinyl-Box oder Doppel-CD veröffentlichten Albums sind eher augenzwinkernd politisch („Scheiss Wessis“) und fast schon punkschlagerhaft eingängig („Amore Felice“, „Teufel“). Oder sie spiegeln das aktuelle Selbstbild des würdevoll in die Jahre gekommenen Quintetts um Frontmann Andreas Frege alias Campino (59).

„Es ist eine Zusammenstellung von Liedern, die für uns wegweisend waren. Schlüsselmomente, die nicht nur am kommerziellen Erfolg gemessen werden können“, sagt Campino über das bewusst nicht chronologische Album. „Da sind auch kleine Perlen dabei, die uns als Band wichtig sind, aber natürlich auch die Stücke, die die Menschen so lieben. Das haben wir mit neuen Liedern angereichert.“


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