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Killen leicht gemacht

Siebenfache Mordanklage nach Bluttat bei US-Parade

Highland Park
Hilflosigkeit: Ein Polizist am Tatort in Highland Park. (Foto: dpa)

Washington (dpa) - Nach der Bluttat bei einer Straßenparade zum US-Nationalfeiertag in einem Vorort von Chicago ist der mutmaßliche Todesschütze wegen Mordes in sieben Fällen angeklagt worden. „Dies sind nur die ersten von vielen Anklagen“, sagte der Staatsanwalt des Bezirks Lake County, Eric Rinehart, am Dienstagabend in der Kleinstadt Highland Park. Er erwarte, dass der 21 Jahre alte Tatverdächtige noch in Dutzenden weiteren Punkten zur Rechenschaft gezogen werde. Im Falle einer Verurteilung würden aber bereits die Anklagen wegen Mordes ersten Grades zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Chance auf vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis führen.

In Highland Park hatte ein Schütze am Montag, dem Unabhängigkeitstag der USA, das Feuer eröffnet. Nach Polizeiangaben feuerte er mit einem „leistungsstarken Gewehr“ vom Dach eines Geschäftsgebäudes aus wahllos auf die feiernde Menschenmenge und gab etwa 70 Schüsse ab.

Nachdem ein weiteres Opfer an seinen Verletzungen starb, stieg die Zahl der Toten am Dienstag auf sieben. Zudem wurden mehr als 30 Menschen verletzt. Neun von ihnen - im Alter zwischen 14 und 70 Jahren - befanden sich am Dienstagabend noch im Krankenhaus, wie es in Medienberichten hieß.

Der mutmaßliche Todesschütze konnte nach Angaben der Polizei anhand der Waffe identifiziert werden. Ein Polizeisprecher nannte zwar keine Details dazu, der Sender NBC News berichtete aber, es seien DNA-Spuren an dem Gewehr gefunden worden, das der Verdächtige am Tatort zurückgelassen habe. Dem Verbrechen gingen nach Angaben der Behörden wochenlange Planungen voraus. Der mutmaßliche Täter habe seine Waffe legal in Illinois erworben, obwohl er der Polizei bereits bekannt gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher.

Die USA haben seit langem mit einem schier gigantischen Ausmaß an Waffengewalt zu kämpfen. Erst Ende Mai richtete ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Texas ein Massaker an: Er tötete in der Kleinstadt Uvalde 19 Kinder und 2 Lehrerinnen, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Gut eine Woche zuvor hatte ein 18-Jähriger in Buffalo im Bundesstaat New York wohl aus rassistischen Motiven zehn Menschen erschossen.

Die Amokläufe entfachten die Diskussion über schärfere Waffengesetze neu. In den USA sind Schusswaffen oft leicht erhältlich. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC wurden 2020 landesweit fast 20.000 Menschen erschossen - mehr als 50 pro Tag.


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