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Kenia, Jamaika oder Simbabwe?

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt als Test für CDU-Spitze

Rainer Haseloff
Bleibt er Sachsen-Anhalts Ministerpräsident? Rainer Haseloff (M. CDU). (Foto: dpa)

Berlin/Magdeburg (dpa) - Es ist das letzte Kräftemessen der deutschen Parteien vor der Bundestagswahl im September. Deshalb steht das eher kleine ostdeutsche Bundesland Sachsen-Anhalt an diesem Sonntag im Zentrum des politischen Interesses in Deutschland. Bei der Landtagswahl dort kämpft ein christdemokratischer Regierungschef um eine dritte Amtszeit - und für einen christdemokratischen Kanzlerkandidaten wird die Abstimmung zur Bewährungsprobe.

Erst gegen Ende April war der deutsche CDU-Chef Armin Laschet zum gemeinsamen Spitzenkandidaten der CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU für die nationale Wahl im Herbst gekürt worden. Ein schlechtes Ergebnis seiner Partei in Sachsen-Anhalt würde all jene in CDU und CSU bestätigen, die Söder für den besseren Kandidaten hielten.

In den 31 Jahren seit der deutschen Wiedervereinigung hat die CDU in Sachsen-Anhalt, bis auf ein achtjähriges SPD-Intervall, stets den Regierungschef gestellt. Landesvater Reiner Haseloff (67) ist seit 2011 im Amt, er kämpft nun um ein drittes Mandat. Fast alle Umfragen sehen die CDU als stärkste Partei, wenn auch oft mit Verlusten im Vergleich zu 2016.

In einer einzigen, am Mittwoch voriger Woche veröffentlichten Umfrage hatte die bisher zweitstärkste Kraft, die AfD, aber ganz knapp die Nase vorne. Schon vor fünf Jahren hatte die 2013 gegründete AfD mit 24,3 Prozent der Stimmen in Sachsen-Anhalt stark abgeschnitten. Weil es für sein damaliges schwarz-rotes Bündnis mit der SPD nicht mehr reichte, schmiedete Haseloff erstmals in Deutschland eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen. Wegen der Parteifarben Schwarz (CDU), Rot (SPD) und Grün nennt man sie in Deutschland eine „Kenia“-Koalition.

Nach der Wahl am Sonntag wären auch andere Farbenkombinationen denkbar, weil die erstarkten Liberalen (FDP) erstmals seit 2006 wieder in den Magdeburger Landtag einziehen dürften. Dann könnte es, je nach Sitzverteilung, auch eine schwarz-gelb-grüne „Jamaika“-Koalition aus CDU, FDP und Ökopartei geben, eine „Deutschland“-Koalition aus CDU, SPD und FDP (Schwarz-Rot-Gelb) oder gar ein Viererbündnis aus Christ- und Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen - als Name käme hier wegen der Farben „Simbabwe“ in Frage.

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