Frankfurt/Main (dpa) - Ein Urteil des DFB-Sportgerichts im heiklen Fall um den Nazi-Vergleich von Fritz Keller soll bis Ende Mai fallen, doch solange wird der angeschlagene Präsident des Deutschen Fußball-Bundes öffentlich nicht schweigen können. Der 64-Jährige ist noch stärker unter Druck geraten und muss Sanktionen befürchten, nachdem die Ethikkommission ihre Ergebnisse an das dreiköpfige Gremium unter dem Vorsitz von Hans E. Lorenz verwiesen hat. "Mit einer Entscheidung ist noch im Mai zu rechnen", sagte Lorenz am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Nach ZDF-Informationen will sich Keller, dem die Chefs der Landes- und Regionalverbände am vergangenen Sonntag wie auch Generalsekretär Friedrich Curtius das Vertrauen entzogen hatten, in den kommenden Tagen zu seiner Zukunft äußern. Trotz seiner heftig kritisierten verbalen Entgleisung gegenüber Vizepräsident Rainer Koch, den er auf der DFB-Präsidiumssitzung am 23. April mit dem früheren Nazi-Richter Roland Freisler verglichen hatte, erbat sich DFB-Boss Keller bislang Bedenkzeit über einen möglichen Rücktritt.
Derweil attackieren sich nun auch Koch und DFL-Boss Christian Seifert mit Briefen, die nicht nur an die Vereine gingen, sondern unmittelbar an die Medien durchgestochen werden.
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