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Foto del escritorArgentinisches Tageblatt

Kein Grund zum Weinen, Samanta!

Von Marion Kaufmann

Jetzt, während dieser langen Quarantäne – die schon längst einen neuen Namen haben müsste – fordert man uns im Fernsehen auf, zu kochen. Viele von uns, die wir uns an Ausgehsperre und Homeoffice gewöhnt haben, stehen wie einst am Herd. Vorher allerdings, sehen wir die vielen TV-Programme, wir zappen von gekochten, zu gebratenen, gebackenen oder rohen Gerichten und lassen uns inspirieren. Da zeigte man vor kurzem „Bake off“, einen Wettbewerb für Laienbäcker. Das Thema waren Muffins, ein Biskuitgebäck. Als Samanta, eine der Teilnehmerinnen, das Blech aus dem Ofen nahm, sah sie mit Entsetzen, das vor ihr lediglich vier runde, tiefschwarze Häufchen lagen. Sie habe nicht gemerkt, dass der Ofen auf „Maximum“ eingestellt war, erklärte sie mit Tränen in den Augen. Sie war so beschämt, dass sie drauf und dran war, beim Wettbewerb nicht mehr mit zu machen, aber die Jury und ihre Kollegen haben sie getröstet.

Samanta, hätte ich ihr gerne gesagt, das ist doch kein Grund zum Weinen, das passiert jedem mal. Vorige Woche ist es auch mir passiert: ich hatte Kartoffeln aufgesetzt, stellte mir den Timer und setzte mich an den Computer. Allerdings ließ ich den Timer in der Küche liegen ... Als ich später in die Küche kam, waren nicht nur die Kartoffeln pechschwarz, sondern auch der Kochtopf.

Der Wettbewerb hatte noch ein Nachspiel. Es stellte sich heraus, dass Samanta angeblich keine Laienbäckerin war, sondern eine erfahrene Backspezialistin. Sie selbst bestreitet es natürlich, aber wenn es wahr ist, kann man ihr nur gratulieren: Die Muffins waren schlecht, aber die Rolle der enttäuschten Bäckerin hat sie ausgezeichnet gespielt.

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