Spannende Diskussionen beim Südamerika-Wettbewerb
Buenos Aires (AT) - Spannende Debatten zu aktuellen Fragestellungen gab es beim diesjährigen Wettbewerb „Jugend debattiert“ in Südamerika zu hören. Der diesjährige Vergleich war digital und live im Internet zu sehen und beeindruckte Zuschauer auf der ganzen Welt. Am Ende stand Fabiana Romain aus Peru als Siegerin fest. Sie setzte sich in einem spannenden Finale knapp gegen Tabea Kehler aus Paraguay sowie Florencia Propato und Constanza Fernández Flores aus Argentinien durch.
An dem Südamerika-Wettbewerb nahmen insgesamt 40 Schülerinnen und Schüler aus zahlreichen DSD-Schulen und Deutschen Auslandsschulen aus dem ganzen Kontinent teil. Sie führten ihre Argumente online mit- und gegeneinander an. Diesmal nahm neben Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile Paraguay und Peru erstmals auch Ecuador teil.
In vielen Ländern hatte es zuvor Schulausscheidungen und nationale Wettbewerbe gegeben, aus denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Südamerika-Qualifikationsrunden in der letzten Oktoberwoche hervorgingen. So nahmen allein am argentinischen Landeswettbewerb, der im Rahmen einer ganzen digitalen Woche zum 30-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit gemeinsam von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA ) und der deutschen Botschaft in Buenos Aires ausgerichtet wurde, mehr als 400 Schülerinnen und Schüler teil.
„In dieser Pandemie geht es nicht nur um die körperliche, sondern auch um die geistige Gesundheit - und dafür scheint mir das Debattieren wie geschaffen“, stellte Ansgar Kemmann in seiner Eröffnungsrede zu den Qualifikationsrunden am 26. und 27. Oktober fest. Er hatte das Format im Jahr 2001 zunächst in Deutschland ins Leben gerufen. Seit 2016 findet der Wettbewerb auch in Südamerika mit immer mehr Teilnehmerländern statt und wird von der ZfA organisiert.
Trotz der Durchführung der Debatten über Online-Tools wurden die Regeln und Abläufe des Formats beibehalten: Zwei teilnehmende debattierende Schülerinnen und Schüler sprechen sich für die Streitfrage aus, während zwei andere Debattierende dagegen argumentieren. Drei Juroren bewerten jeweils die Debattierenden.
24 Minuten lang haben die Debattierenden insgesamt Zeit, die Jury in den Phasen der Eröffnungsrede, freie Aussprache und Schlussrede von sich zu überzeugen. Bewertet werden die Debattierenden in den Kategorien Gesprächsfähigkeit, Ausdrucksvermögen, Sachkenntnis und Überzeugungskraft.
In der ersten Qualifikationsrunde wurde zunächst über die Frage diskutiert, ob alle Schülerinnen und Schüler mit einem Computer zur Teilnahme am Unterricht ausgestattet werden sollten. In der zweiten Qualifikationsrunde sahen wir Debatten über die Frage, ob Personen, die eine Covid-19 Erkrankung überstanden haben, einen befristeten Immunitätsausweis erhalten sollten. Aus den Qualifikationsrunden gingen dann die vier besten Debattierenden mit den höchsten Punktewertungen hervor.
Der deutsche Botschafter in Argentinien, Dr. Ulrich Sante, übersandte den vier eingangs erwähnten Finalistinnen seine Glückwünsche: „Die Waffe der Demokratie ist die Kraft des Wortes, und nicht die Kraft der Macht. Eine lebendige und kritische Debattenkultur ist unabdingbar für das Überleben unseres freien und auf dem Respekt füreinander aufbauenden Gesellschaftssystems“, betonte Sante. Auch die ZfA-Leiterin Heike Toledo wohnte dem Südamerikafinale bei und sprach den vier Debattantinnen ihr Glückwünsche aus.
Debattiert wurde die Frage, ob der Präsenzunterricht nach der Pandemie durch optionalen Online-Unterricht ergänzt werden sollte. „Ich war überrascht, auf welch hohem Niveau sich alle Debattierenden bewegten. Am besten hat mir am Wettbewerb aber gefallen, dass ich viele Mitschülerinnen und Mitschüler aus anderen südamerikanischen Ländern kennenlernen konnte“, stellt Tomas Loncarica, Teilnehmer aus Argentinien, nach dem Wettbewerb fest. “Der Wettbewerb hat mir das Gefühl gegeben, dass wir Deutschlernenden auch über Ländergrenzen hinaus jederzeit miteinander verbunden sind.“
Das Südamerikafinale kann auf dem YouTube-Kanal der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen angeschaut werden.
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