Eintracht Frankfurt feiert ersten Europapokalsieg seit 42 Jahren
Sevilla (dpa/mc) - Jubelnd riss Kapitän Sebastian Rode den Silberpott um kurz nach Mitternacht in den Nachthimmel von Sevilla, die Profis von Eintracht Frankfurt tanzten wie wild im Konfettiregen. In einem elektrisierenden Finale haben die Hessen ihre traumhafte Saison in der Europa League gekrönt. "Wir sind alle die Helden", rief Nationaltorwart Kevin Trapp nach dem 5:4 (1:1, 1:1, 0:0) im Elfmeterschießen gegen die Glasgow Rangers ins RTL-Mikro. Spät am Abend dröhnte erst Queens "We are the Champions" und dann "Im Herzen von Europa" aus den Boxen.
"Was die Jungs diese Saison geleistet haben, da fehlen mir die Worte, die fehlen mir nicht oft", sagte Trainer Oliver Glasner. "Jetzt, das entschädigt für alles." Noch im Stadion läuteten die Hessen die Party mit ihren gut 10.000 Fans ein.
Trapp, der seine Farben kurz vor Ende der Verlängerung mit einer Monsterparade gerettet hatte, hielt im Nervenspiel vom Punkt den Versuch von Aaron Ramsey. Der Kolumbianer Rafael Borré, der von 2017 bis 2021 für River Plate spielte, versenkte den entscheidenden Schuss für die Hessen. Joe Aribo (57.) hatte die Rangers zunächst in Führung gebracht, die Borré (69.) aber noch in der regulären Spielzeit ausglich. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich hab im Elfmeterschießen fast einen Herzinfarkt bekommen", sagte Ansgar Knauff.
Mit dem Erfolg schrieben die Hessen 42 Jahre nach dem Gewinn des UEFA-Pokals Vereinsgeschichte und verschafften dem deutschen Fußball neues Renommee. "Oliver Glasner und sein Trainerteam haben großartige Arbeit geleistet und mit ihrem offensiven, leidenschaftlichen Fußball nicht nur die vielen Fans von Eintracht Frankfurt mitgerissen", würdigte Bundestrainer Hansi Flick den "fantastischen Erfolg".
Der katapultiert den Traditionsverein in neue Sphären - sowohl sportlich als auch finanziell. Einen Vorgeschmack auf die Champions League gibt es schon am 10. August beim Supercup. Dann heißt der Gegner in Helsinki entweder FC Liverpool oder Real Madrid.
Gestern Abend empfingen rund 100.000 Fans ihre Helden am Frankfurter Römer und setzten die fantastische Jubelparty fort.
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