Der Vorstand des Internationalen Währungsfonds hat am Donnerstag der Vorwoche beschlossen, einen “Treuhandfonds für andauernde Krisenwirkungen und Haltbarkeit” zu schaffen (RST auf englisch), der erlaubt, Schwellenländern Kredite auf 20 Jahre mit 10 Jahren Karenzfrist zu erteilen. Dieser Sonderfonds wird mit u$s 45 Mrd. ausgestattet. Diese Kredite sind für arme Länder gedacht, die jetzt stark unter der Hausse bei Getreide und Ölsaaten, und auch unter dem hohen Erdölpreis leiden. Eingeschlossen sind auch Länder mit mittleren Einkommen, die jedoch krisenanfällig sind, was auch Argentinien die Möglichkeit gibt, diese Kredite zu beanspruchen. Bisher lag die Höchstgrenze bei IWF-Krediten bei 10 Jahren, im Rahmen des Programmes der erweiterten Finanzierung (“extended facilities”).
Cristina Kirchner hatte während der Umschuldungsverhandlung mit dem IWF gefordert, dass die Zahlung der argentinischen Schuld auf 20 Jahre gestreckt werde. Das war jedoch innerhalb der damals geltenden IWF-Statuten nicht möglich. Allein, der Fonds wird immer versuchen, dass ein Land nicht in Default gerät, so dass damit gerechnet werden kann, dass es nach Ablauf der zehnjährigen Frist eine Verlängerung gibt, wenn Umstände eingetreten sind, die die volle Zahlung der Schuld extrem schwierig machen. Eventuell kann auch Argentinien den neuen Sonderfonds beanspruchen. Doch das erfordert auch guten Willen von Seiten der argentinischen Regierung. Denn an einem gewissen Punkt kann der Fonds, und besonders seine Hauptaktionäre, die USA, Japan, EU-Staaten u.a. die Geduld verlieren und Argentinien faktisch abschreiben.
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